Ein Taxifahrer, der am 31. Dezember 2021 einem Mann das Leben retten wollte, wurde von einem Einsatzfahrzeug erfasst und überlebte selbst nur knapp. Er kämpft noch immer mit den Folgen und kann weder laufen noch seine Familie ernähren.
Das Schicksal des 41-jährigen Başar Alici sorgt weit über das Münchner Taxigewerbe hinaus für Aufsehen. Als er in der Silvesternacht sieht, wie ein Betrunkener mehrere Meter tief mit dem Kopf voran zu Boden stürzt und reglos liegen bleibt, stoppt er sofort sein Taxi und hilft, ohne zu zögern. Er versucht, ein zufällig mit Blaulicht herannahendes Fahrzeug anzuhalten und hofft auf schnelle Hilfe. Es ist aber kein Krankenwagen, der sich aus der Dunkelheit nähert, sondern die Polizei. Die Beamten, die mit hoher Geschwindigkeit auf dem Weg zu einem Einsatz sind, versuchen vergeblich, dem auf der Fahrbahn winkenden Mann auszuweichen. Ihr Auto erfasst Alici mit großer Wucht, so dass dieser zur Seite geschleudert wird und einen dreifachen Beckenbruch, angeknackste Wirbel, einen Ober- und Unterschenkelbruch, ein Schädel-Hirn-Trauma und eine schwere Darmverletzung erleidet. Nach Aussage der Ärzte grenzt es an ein Wunder, dass Alici den Unfall überlebt hat.
Es ist nicht das erste Mal, dass Alici tatkräftig zupackt, als jemand in Lebensgefahr gerät. Schon als Schüler erlebt er, wie auf einem U-Bahnhof ein Mann ins Gleisbett fällt. Zusammen mit anderen Helfern gelingt es ihm, den Mann vor der Einfahrt des nächsten Zuges auf den Bahnsteig zu hieven. Für diese Lebensrettungsaktion wird er von Edmund Stoiber mit einer Medaille ausgezeichnet.
Alici wird nach dem Unfall in der Silvesternacht 2021 mehrmals operiert und wird mehrere Wochen in der Klinik Bogenhausen im Koma liegen. Seine Frau Anja, die um sein Leben bangt, muss ihr Ingenieurstudium unterbrechen, um sich alleine um die vier Kinder zu kümmern und die bürokratischen Notwendigkeiten wegen ihres Mannes zu bewältigen. Erschwert wird ihre Situation dadurch, dass die zehnjährige Tochter seit Längerem an Leukämie leidet und ebenfalls zeitintensiv ärztlich behandelt werden muss. Um der Familie aus der akuten Finanznot zu helfen, ruft die Taxi München eG zu Spenden auf. Schon damals ist fraglich, ob Alicis Genesung gelingen wird. Sicher wird sie aber Monate in Anspruch nehmen. Alici wird später in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik in Murnau am Staffelsee verlegt.
Die Spendenaktion führt zu breiter Unterstützung im Taxigewerbe und großer Dankbarkeit seitens Anja Alici, kann aber die Finanznot der sechsköpfigen Familie nur für eine begrenzte Zeit kompensieren.
Jetzt, fünf Monate nach dem Unfall, hat der Münchner „Merkur“ eine Reportage über das Schicksal der Familie gebracht. Er bezeichnet Alici wegen seiner selbstlosen Hilfsbereitschaft als Helden. Er leidet noch immer schwer an den Folgen des Unfalls, sitzt im Rollstuhl und lernt langsam wieder Laufen. Er habe Angst, ein Pflegefall zu bleiben und eine Belastung für die Familie zu sein, zitiert die Zeitung ihn. Zunächst muss er voraussichtlich noch mindestens bis Jahresende in der Klinik bleiben. Der genaue Unfallhergang und die Schuldfrage sind bis heute nicht restlos geklärt, doch wird das Ergebnis wenig daran ändern, dass Başar Alici und seine Familie sich in einer sehr schwierigen Situation befinden.
Inzwischen ist das Geld, das durch die Spendenaktion bisher eingegangen ist, aufgebraucht, so dass die Familie dringend weitere Spenden benötigt, um für die drei gesunden und das kranke Kind zu sorgen.
Das Spendenkonto:
Taxi-München eG
IBAN: DE46 7002 0270 0035 8718 53
BIC: HYVEDEMMXXX
Verwendungszweck: Spende für Basar Alici
Wie Thomas Kroker, Geschäftsführer der Taxi München eG, von Anfang an klargestellt hat, geschieht das Verwalten und Weiterleiten der Spendengelder unentgeltlich, so dass alle Spenden in voller Höhe direkt dem Kollegen zugutekommen und keine Verwaltungsgebühren abgezogen werden oder sonstige Verluste entstehen. ar
Anmerkung der Redaktion: Taxi Times hofft darauf, dass der Kollege, den seine Hilfsbereitschaft beinahe das Leben gekostet hätte, weitere Hilfsbereitschaft in Form von Spenden erfährt (auch der Taxi-Times-Verlag hat 150 Euro gespendet), und wünscht Herrn Alici weiterhin gute, schnelle und vollständige Genesung und der ganzen Familie alle Kraft und Geduld, diese schwere Zeit gut zu überstehen.
Beitragsfoto: privat
Sein Unfall ist extrem bedauerlich und ich wünsche ihm maximale Besserung und eine optimale Genesung.
Spenden sind sicherlich ein gutes Mittel, ihm in der jetzigen großen Not zu helfen.
Ich frage mich aber auch, welche Versicherung bzw. ob die Berufsgenossenschaft ihm nicht auch finanzielle Unterstützung zukommen lassen ?
Eine grundsätzliche Information, wer oder was in solchen Situationen für solche Unfallschäden aufkommt und hilft, wäre mal einen Beitrag wert.
Eine wirklich schlimme Situation. Ich wünsche ihm und seiner Familie viel Kraft. Grundsätzlich hat ja jeder Taxler eine Unfallversicherung über die Berufsgenossenschaft. In diesem Fall wird dieser aber vermutlich nicht greifen da er nicht unmittelbar im Rahmen seiner Tätigkeit einen Unfall hatte. Ist nicht einfach zu beurteilen ob die Versicherung greift. Ich drücke ihm die Daumen.