Der Berliner Senat hat seine Pläne für die nächste Anpassung des Taxitarifs den Verbänden vorgelegt. Diese sind nur teilweise einverstanden.
Nachdem die drei im Anhörverfahren befindlichen Berliner Landesverbände (Innung des Berliner Taxigewerbes e. V., Taxiverband Berlin, Brandenburg e. V. (TVB) und Taxi Deutschland Berlin e. V.) Ende letzten Jahres einen Vorschlag für den künftigen Berliner Taxitarif ausarbeiteten und dem Senat vorlegten, drehte dieser – über die mit dem Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) gemeinsam vereinbarte Flughafen-BER-Tarifstufe hinaus – zunächst noch gar nicht an der Preisschraube, obwohl die Verbände ihren Vorschlag bereits nach wenigen Wochen angesichts explodierender Krafftstoffpreise als zu vorsichtig angesetzt bezeichneten.
Die Summe aus Entscheidungen, die in der 11. Berliner Taxitarif-Änderung Niederschlag fand, rief Unmut hervor – nicht nur, weil auch die rund 5.400 Berliner Taxis, die sich gar nicht am Hauptstadtflughafen bereithalten dürfen, gezwungenermaßen den neuen Tarif einprogrammieren lassen müssen, sondern auch, weil absehbar ist, dass sämtliche Berliner Taxis die zeitraubende und kostenpflichtige Taxameterumstellung somit schon bald erneut durchlaufen müssen.
Nun hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) einen Entwurf zur Tarifanpassung vorgelegt. Die wichtigste Veränderung gegenüber dem derzeit geltenden Berliner Tarif ist die Einführung einer zweiten Degressionsstufe. Der höchsten Kilometersatz (2,80 Euro pro Kilometer) gilt für die ersten drei Kilomter, bis zum Siebten kostet jeder weitere Kilometer dann 2,60 Euro und ab dann 2,10 Euro. Der Grundpreis soll von 3,90 auf 4,30 Euro angepasst werden und der Preis für die Wartezeit von 55 auf 65 Cent pro Minute, wobei die erste Minute gratis bleibt. Der Großraumzuschlag wird von 5 auf 6 Euro erhöht. Der Kurzstreckentarif innerhalb Berlins soll bei pauschal 6 Euro für 2 Kilometer unverändert bleiben.
Auch in der gemeinsam mit dem LDS ins Leben gerufenen Flughafen-Tarifstufe soll der Grundpreis von 3,90 auf 4,30 Euro angehoben werden. Die Kilometerpreise für Fahrten, die an den Ladeleisten des Flughafens beginnen, sollen dagegen unverändert bleiben. Der Preis für die Wartezeit ab der zweiten Minute liegt weiterhin bei 50 Cent pro Minute. Die Erhöhung des Großraumzuschlags um einen Euro ist auch für die Flughafen-Tarifstufe vorgesehen.
Die Verbände haben der vorgesehenen Anpassung der Tarifstufe 2, die für in Berlin beginnende Fahrten gilt, zugestimmt. „Nicht nachvollziehbar“ ist aus Verbandssicht aber das Vorhaben, die Kilometerpreise bei Fahrten ab dem Flughafen unverändert zu lassen und lediglich den Grundpreis um 40 Cent zu erhöhen. Eine Fahrt ab dem Flughafen wäre dann deutlich billiger als eine gleich lange, in Berlin beginnende Fahrt. „Die Tarifstufe 3 sollte daher ebenfalls prozentual erhöht werden, um weitere Taxameterprogrammierungen zu vermeiden bzw. um die laufenden Kosten zu decken“, heißt es in der Stellungnahme vom 17. Juni.
Zudem wollen die Verbände „weiterhin an einer schnellen Einführung von Festpreisen“ sowie an Mindestfahrpreisen für Mietwagen festhalten. Letztere hätten sogar „absolute Priorität“, da sie nach Einschätzung der Unterzeichner das „Taxisterben zumindest aufhalten“ könnten. ar
Beitragsfoto: Aufkleber mit dem derzeit gültigen Berliner Taxitarif. Foto: Axel Rühle
Ohne Worte …
So. Nun mal mein Senf zum BER. Ist zwar inzwischen ein Jahr alt die Story, aber leider immer noch auf dem damaligen Stand. Habe mir als Berliner erlaubt, mundartlich zu schreiben. Eine Minderheit der Berliner Droschkenkutscher wird es sicherlich lesen und verstehen können.
Flughafenstory
Als ob ick sowat jeahnt hätte…. Irjendwann musste dit ja ma soweit komm.
Aba fang wa ma von vorne an. Inzwischen seit bald 36 Jahre uff Droschke denkt man ja, in diese Stadt hat man ja eijentlich schon allet erlebt. Aba denkste Puppe, da jeht imma noch wat. Zum Beispiel unsa Supa-Fluchhafen….. BER… Bei Einreise Rufen…. Und zwar laut nach Mama!
Ick steh Märkischa Platz. Kommt Fahrjast mit Koffa. Ick ahne schon, BER. Na jut, n Halber is sicha. Araber, spricht englisch, keen Problem. Ob ick Karte nehme. Naja, unjerne, aba wat solls. Also, schön small talk und irjendwann sind wa da. Nu is et ja inzwischen so, dass an diesen wundaschönen Airport ooch wieda n bissken Bewejung is. Also nich wie vor een Jahr , wo man sich jegruselt hat, weil man da janz alleene war. Nee, is schon wat los. Natürlich mit noch jede Menge Luft nach oben. Aba davor jraust mir schon. Weil nämlich foljendes passierte. Fahrjast seine Kreditkarte wollte nich so wie se sollte. Nach paar Anläufe saachte er mit, er jeht jetze an Cashmashine Jeld holen. Jetze icke, ach du Sch… ick hab ja bloß 10 Minuten….. Dicke Schweißperlen bildeten sich uff meene Stirn.
Er kam wieder, nee, Jeld hatta imma noch nich, aba vielleicht mit die andere Karte? Na kiek ma eena an, und komischerweise, die funktionierte sofort. Ick Koffer raus ausse Droschke, spring wieda rin inne Taxe, ran anne Schranke. Und? Na nüscht. Schranke blieb zu. Icke also Ruftaste jedrückt. „ Ja bitte?“ „Äh, ick bin ne Taxe, möchte jerne wieda raus hier“… „Nö, müssen Se erst bezahlen.“ Na, irre, jenau uff dit hab ick ja imma jewartet. Nu isset aba so, weil da ja jaaaanz schlaue Menschen die Ausfahrten jeplant hatten, hat man jetze een mittleret Problem. Hinta mia standen ca. 4 Autos. Vorwärts jeht´s nich, rückwärts aba ooch nich. Und jetze dit rangieren. Die weißen Striche und irjendwelche Hindernisse spielen jetz ma ne unterjeordnete Rolle. Irjendwie is mir dit denn doch noch jelungen, an den Kassenautomaten zu jelangen. Für 5 Minuten sportliche 3 € abjedrückt und mir wieda anjestellt. Und nu? Vor mir steht wieda eena, dit jleiche in Jrün!!! Vor, zurück, rangieren, wo keen Platz is, nach weitere 5 Minuten war ick denn doch irjendwie draußen. Aba Kinda, fraacht nich nach Sonnenschein! Ick freu ma jetz schon uff die Zeit, wenn da volle Auslastung is, denn jibt´s vamutlich wieda ne Revolution…..