Der Taxiverband München / Bayern (TVM) hatte bei seiner turnusgemäßen Jahreshauptversammlung ein breites Spektrum an Themen. Bei den Wahlen blieb alles beim Alten.
Schon die Tagesordnung mit 17 Punkten ließ erahnen, dass die Mitgliederversammlung vom letzten Donnerstag ein spannender Vormittag werden würde. Sie enthielt unter anderem den Bericht des Vorstandes, bei dem Florian Bachmann auf die Verbandstätigkeiten der letzten (Corona-) Jahre zurückblickte. Eine Zeitleiste verdeutlichte dabei, wie intensiv man seit dem Lockdown im März 2020 mit der Politik in den Dialog getreten war. Ging es dabei im Jahr 2020 hauptsächlich um spezielle Hilfsmaßnahmen für die Taxibranche, wurden ab Mitte 2021 in Schreiben und dann wieder persönlichen Gesprächen auch Positionen des Taxigewerbes für die Zukunft erörtert. Diese Gespräche sowohl mit der bayerischen Landespolitik als auch mit den Münchner Stadträten werden auch zukünftig regelmäßig geführt.
Ein weiteres Schwerpunkthema war das Positionspapier, das der TVM gemeinsam mit dem Landesverband Bayern und den beiden Münchner Zentralen IsarFunk und Taxi München eG entwickelt hat. Es enthält unter anderem Forderungen nach streckenbasierten Festpreisen bei Bestellungen und nach einer Energieumlage zur Kompensation der inflationär gestiegenen Kosten. Unabdingbar sei zudem die Einführung von Mindestfahrpreisen für Mietwagen und stärkere Kontrollen innerhalb der Mietwagenbranche. (Hinweis der Redaktion: Die aktuelle Münchner Regionalausgabe der Taxi Times beschäftigt sich ausführlich mit diesem Positionspapier.)
Zu den aktuellen städtischen Förderprogrammen für E-Taxis und Inklusionsfahrzeuge konnten die TVM-Vorstände aktuelle Zahlen vorlegen. So seien bei der Förderung der Kosten für Rolliumbauten bereits 50 Prozent der verfügbaren Fördermittel abgerufen. Aus dem aktuellen Fördertopf für die Anschaffung eines E-Taxis seien aktuell noch 200.000 Euro verfügbar. Der TVM konnte bei der Stadt erreichen, dass der Förderzeitraum noch einmal bis 2024 verlängert wurde. Um eine notwendige weitere Förderstufe effizient und mit schnelleren Abrufen ins Leben zu rufen, regt der TVM einen runden Tisch an, an dem Vertreter der Politik, der zuständigen Referate und des Taxigewerbes, aber auch Netzbetreiber, Fahrzeughersteller und anderen Industriepartner teilnehmen sollen. Es gehe hierbei auch um den Aufbau einer flächendeckenden Schnellladeinfrastruktur im halböffentlichen Raum.
Im Hinblick auf den immer noch schleppenden Ausbau der Inklusionstaxiflotte kritisierte der TVM die Rechtsauslegung der Stadt, wonach jene Fahrzeuge von Mehrwagenbetrieben nicht gefördert werden, die sowieso aufgrund der 5%-Regelung verpflichtet sind, ein Inklusionstaxi vorzuhalten. Auch hinsichtlich einer fairen und diskriminierungsfreien Zuschlagsregelung für Rollitaxis sei man noch auf Kompromisssuche mit der Stadt, berichteten Beiner und Bachmann.
Der TVM begrüßte bei seiner Versammlung sechs neue Mitglieder. Ein wichtiger Einnahmeaspekt des Verbands seien nach wie vor die Schulungen, die man zur Vorbereitung auf die IHK-Fachkundeprüfung für angehende Unternehmer anbiete. Fast die gleiche Anzahl an Schülern konnte man bei den so genannten „Grundmodul-Kursen“ begrüßen. Hierbei handelt es sich um einen Kurs, den man als Ersatz für die weggefallene Ortskunde gemeinsam mit den Taxizentralen entwickelt hat und in dem angehende Taxifahrer auf den Alltag in Hellelfenbein vorbereitet werden.
Abgeschlossen wurde die Mitgliederversammlung von Vorstandswahlen, bei denen alle bisherigen Amtsinhaber wiedergewählt wurden. Der Verband wird nach wie vor von Florian Bachmann, Gert Wohlgemuth und Pablo Petras vertreten. Horst Wiegand wird in beratender Funktion dem Verband erhalten bleiben. jh
Das Beitragsfoto zeigt den Verbandsberater Horst Wiegand (rechts) neben den drei Vorständen Florian Bachmann, Pablo Petras und Gert Wohlgemuth. Foto: TVM
Warum werden dort denn nicht die Uber/ Freenow Methoden von Isarfunk diskutiert? Finde es ziemlich heuchlerisch von Isarfunk wenn mann die gleichen Methoden wie unsere Gegner benutzt! Ich meine die neuen Nutzungsverträge am Münchner Flughafen für Fahrer und Unternehmer!! Vorrang bei der Aufstellung von E Autos was keiner will und für ungerecht findet!! Was sogar Gerichte als nicht legitim sehen. Komische App basierte Aufstellung, Preiserhöhungen, komische Sanktionen! Nicht nachvollziehbare Kurzfahrtstrecken wo mann mittlerweile die Fahrer doppelt abzockt!! Das alles konnten die den Fahrern und Unternehmen nicht plausibel vermitteln, also zwingen Sie die jetzt mit neuen Verträgen, und wenn man nicht darauf eingeht wird man ausgesperrt!! Bravo hat sich Isarfunk viel von Uber abgeschaut
Danke für diesen Kommentar, Herr Inan. Bei jedem Verband können Mitglieder Einfluss auf die Tagesordnung nehmen und sind berechtigt, an der Versammlung teilzunehmen und die Punkte anzusprechen, die einem selbst beschäftigen. Sind Sie denn Mitglied im TVM?