Trotz schwerer Zeiten für den bestehenden Taxibetrieb hat ein Mietwagenunternehmen eine zusätzliche Taxikonzession für Dillenburg beantragt. Die Stadt will deshalb ein Gutachten in Auftrag geben.
Die Kleinstadt in Mittelhessen im Lahn-Dill-Kreis hat knapp über 23.000 Einwohner und derzeit vier Taxikonzessionen. Nun soll eine fünfte dazukommen, sofern die Stadt dem entsprechenden Antrag eines Mietwagenunternehmers stattgibt. Bevor man dies allerdings entscheidet, will die Stadt ein Gutachten erstellen lassen, in dem geklärt werden soll, wie viele Taxis und Mietwagen in Dillenburg wirtschaftlich betrieben werden können. Darüber berichtet das Portal „mittelhessen.de“.
In dem sehr ausführlichen Beitrag kommen ein Mietwagenunternehmer aus Haiger und ein Unternehmer aus Dillenburg zu Wort. Letzterer heißt Markus Petrotos und betreibt die vier angesprochenen Taxikonzessionen und zudem sechs Mietwagen, die hauptsächlich für Liegend-, Tragestuhl- und Rollstuhlbeförderungen eingesetzt werden.
Angesprochen werden im Beitrag die üblichen Probleme, welche die Taxibranche derzeit landauf und landab beschäftigen. Dazu zählt ein Umsatzrückgang seit der Corona-Pandemie, der nach wie vor zu spüren ist, und ein Mangel an Fahrpersonal. Erschwerend kommt für den Unternehmer hinzu, dass er mit seinen Taxis die Betriebspflicht einhalten muss, obwohl er in den Nächten unter der Woche kaum Nachfrage habe. „Von Sonntag bis Donnerstag haben wir keine sechs Anrufe in der Zeit von 20 Uhr bis 6 morgens”, erklärt Petrotos gegenüber mittelhessen.de. Finanziert werde sein Betrieb hauptsächlich über Schüler- und Krankenfahrten.
Er hofft natürlich, dass die Stadt keine weitere Konzession herausgibt. Dazu muss aber erst das Gutachten abgewartet werden. Das wiederum kostet rund 15.000 Euro. Dafür, dass es um lediglich eine zusätzliche Konzession geht, ist das viel Geld. Andererseits würde mit dieser einen Taxigenehmigung die Anzahl der vorhandenen Taxis um 20 Prozent steigen. Von daher ist es sicherlich gerechtfertigt, dass diese Entscheidung auf Basis einer Expertenmeinung getroffen wird. jh
Beitragsfoto: Pixabay
Die Bewahrung eines Monopols für einen privaten Unternehmer soll jetzt mit Steuergeldern gutachtlich abgesichert werden?
Marktwirtschaft und die Vorteile von Wettbewerb müssen dann für Sonntagsreden reichen.