Was für Kalifornien schon lange festgeschrieben ist, hat jetzt auch New York City offiziell gemacht: Uber, Lyft & Co. dürfen in acht Jahren nur noch elektrisch fahren.
Der Bürgermeister von New York City, Eric Adams, hat angekündigt, dass die Stadt Fahrdienst-Anbieter wie Uber und Lyft verpflichtet, ihre Flotten bis zum Jahr 2030 vollständig auf Elektroautos umzustellen. Die Regelung würde mehr als 100.000 Fahrzeuge betreffen.
Wie das Online-Portal „elective.net“ berichtet, sagte Adams in seiner Rede zur Lage der Stadt, der Schritt werde auf den Bemühungen seiner Verwaltung aufbauen, die Fahrzeugflotte der Stadt zu elektrifizieren und gleichzeitig eine Ladeinfrastruktur zu installieren, um die Fahrzeuge mit Strom zu versorgen. Kommentatoren von US-Medien vermuten, dass der Bürgermeister seinen Plan über die Taxi- und Limousinenkommission der Stadt umsetzen will, welche auch die Mietwagenbranche einschließlich der Fahrdienst-Anbieter reguliert.
Es gibt allerdings Zweifel, ob der Plan seine gewünschte Wirkung erzielt: Die beiden führenden Anbieter Uber und Lyft hatten die Umstellung auf reine E-Flotten nach eigenen Angaben ohnehin bereits für 2030 geplant. Somit werde die Vorschrift eher kleinere Anbieter treffen.
Entsprechend positiv fallen die offiziellen Stellungnahmen der beiden Fahrdienstanbieter aus: Josh Gold, Senior Director of Policy bei Uber, sagt laut einer Mitteilung des Unternehmens: „Wir begrüßen den Ehrgeiz des Bürgermeisters, die Emissionen zu reduzieren – ein wichtiges Ziel, das wir teilen. Uber hat echte Fortschritte gemacht, um die erste emissionsfreie Mobilitätsplattform in Nordamerika zu werden, und es gibt noch viel mehr zu tun.“ Paul Augustine, Director of Sustainability bei Lyft, erklärte: „Wir freuen uns, auf unserer Reise mit New York City zusammenzuarbeiten. Das Engagement von New York wird einen gerechten stadtweiten Übergang zur Elektromobilität beschleunigen.“
Die Realität steht auf einem anderen Blatt: Auch für Europa hatte Uber bereits die eine oder andere Aussage zur Geschwindigkeit der Elektrifizierung seiner Flotte gemacht. Im November 2021 wurde bekannt, dass der Konzern diesem Ziel weit hinterherhinkt.
Zudem liegt die Umstellung auf E-Antrieb nicht allein in der Hand der Unternehmen: Die Ridehailing-Fahrer gelten in New York offiziell noch immer als unabhängige Unternehmer und müssen die Fahrzeuge selbst beschaffen. Zwar gewähren Autohersteller zum Teil auch Rabattaktionen für alleinfahrende Unternehmer, doch schrecken die hohen Anschaffungskosten viele noch ab. Ob eine Regulierung dabei hilft, ist offen – zumal sich die Anschaffungskosten und die Gesamtbetriebskosten sowohl von Verbrennern als auch von E-Autos für das Jahr 2030 heute nur schwer prognostizieren lassen. ar
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