Das Ergebnis eines von der Stadt Potsdam in Auftrag gegebenen Gutachtens bestätigt, dass mit dem jetzigen geltenden Tarif die Taxiunternehmen nicht kostendeckend arbeiten können. Deshalb strebt die Stadtverwaltung eine weitere Tariferhöhung an.
Die Taxiunternehmer haben den Antrag bereits im vergangenen Jahr gestellt, auch als Reaktion auf den eingeführten gesetzlichen Mindestlohn. Das Fazit des erstellten Gutachtens fällt ziemlich ernüchternd für die Taxibranche aus: Mit dem derzeitigen Tarif können die 97 Potsdamer Taxi-Unternehmer mit den insgesamt 174 konzessionierten Taxis schlichtweg nicht kostendeckend arbeiten.
Im Gutachten wird zur Abhilfe eine Tariferhöhung um zehn Prozent vorgeschlagen. Der Taxiverband Potsdam hält eine derartige Erhöhung allerdings für nicht ausreichend. Harry Kortschlag vom Taxiverband Potsdam sagte in einem Zeitungsinterview mit den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“: „Die Tarifstruktur muss verbessert werden.“ Die Einschaltgebühr müsse überdacht werden und auch die Wartezeiten für Taxiunternehmer zwischen verschiedenen Aufträgen müssten bei der Berechnung künftig besser berücksichtigt werden. Ansonsten bliebe den Unternehmen laut Kortschlag letztlich nur der Verzicht auf vorgehaltene Fahrzeuge. In den Abend- und Nachtstunden sind derzeit aber schon Wartezeiten zwischen 30 und 60 Minuten nicht ungewöhnlich. Das liegt unter anderem daran, dass es immer weniger Vollzeitbeschäftigte Taxler und dafür mehr geringfügig Beschäftigte Taxifahrer in Potsdam gibt und leider der Nachwuchs fehlt. Kortschlag klagt: „Es gibt kaum noch Interessenten für den Beruf. Die Nachfrage ist im Keller.“ nu
Foto: Archiv
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