Das Bundesverkehrsministerium hat den dritten Förderaufruf im Rahmen des Förderprogramms „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ veröffentlicht und stellt dafür bis 2026 weitere 140 Millionen Euro bereit.
Interessierte Kommunen, Verkehrsverbünde und ÖPNV-Unternehmen können sich seit dem 11. Mai 2023 wieder um eine Förderung für innovative Modellprojekte im ÖPNV bewerben. Mit dem Förderprogramm will das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) Projekte des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) unterstützen, die die CO2-Emissionen im Verkehrsbereich durch ein attraktiveres Angebot nachhaltig reduzieren.
Förderfähig sind Maßnahmen zur Verbesserung des Angebots und der Betriebsqualität, also beispielsweise Taktverdichtungen, Linienausbau, Entwicklung von On-Demand-Diensten, Beschleunigungsmaßnahmen und Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln. Des Weiteren förderfähig sind Maßnahmen im Bereich der Digitalisierung von Auskunfts- und Vertriebssystemen, also der Ausbau von Mobilitätsplattformen sowie deren digitaler Verknüpfung. Außerdem können weitere Maßnahmen aus den Segmenten Marketing und Kommunikation gefördert werden, die auf eine nachweisbare Stärkung des klimafreundlichen ÖPNV abzielen.
Der dritte Förderaufruf hat dabei zwei verschiedene Förderschwerpunkte, zum einen die Förderlinie „Ländliche Regionen“, welche Projekte adressiert, die überwiegend in ländlichen Regionen umgesetzt werden. Dadurch soll den besonderen Herausforderungen für den ÖPNV im ländlichen Raum Rechnung getragen werden. Die zweite Förderlinie „Stadtregionen“ umfasst dagegen die Förderung des ÖPNV im überwiegend städtisch geprägten Raum.
Bewerben können sich Gebietskörperschaften, Verkehrsverbünde sowie öffentliche und private Verkehrsunternehmen, die als Genehmigungsinhaber oder in deren Auftrag Beförderungsleistungen im ÖPNV erbringen. Bewilligungsbehörde ist das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM).
Damit steht auch innovativen Taxi- und Mietwagenunternehmen, die neue Ideen im Rahmen der Verkehrswende verwirklichen wollen, noch einmal ein Fördertopf nicht unerheblichen Ausmaßes zur Verfügung. Allerdings wird es dazu mit Sicherheit einer engen Kooperation mit anderen ÖPNV-Anbietern bedürfen, da das individuelle Verkehrsmittel Taxi erst in Verbindung mit anderen Verkehrsformen seiner Mitgliedschaft im Umweltverbund des ÖPNV gerecht werden kann.
Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Wir fördern innovative Konzepte und kreative Umsetzungsideen, damit sie den Weg in die Praxis finden. Mit dem Deutschlandticket werden Bus und Bahn noch einmal deutlich attraktiver und der ÖPNV wird digitaler, einfacher und kundenfreundlicher. Nach Einführung dieses bundesweiten Tarifs wollen wir den ÖPNV gemeinsam mit den Ländern und Kommunen flächendeckend und nachhaltig auch auf der Angebotsseite weiter stärken – mit attraktiven und zeitgemäßen Angeboten, die auch die Chancen der Digitalisierung nutzen. Genau hier setzt der neue Förderaufruf an.“
In einem ersten Schritt können Projektskizzen bis zum 14. Juli 2023 über das eService-Portal des BALM eingereicht werden. Der Zugang zum eService-Portal sowie nähere Informationen zum Förderprogramm und zum Bewerbungsverfahren sind auf der Webseite des BALM zu finden. rw
Beitragsbild: Remmer Witte