War zu Beginn des Projekts Zukunftstaxi noch die Beschaffung der E-Taxis die große Herausforderung, so steht mittlerweile der Aufbau einer Ladeinfrastruktur im Mittelpunkt. Hamburg bringt in einem Workshop E-Taxi-Unternehmer und Energieunternehmen zusammen.
Ziel des für Anfang Juli geplanten Workshops ist es, gemeinsam die Zukunft der Hamburger E-Mobilität, genauer die Zukunft des Hamburger Taxigewerbes, zu gestalten. Zur Erinnerung: Ab Januar 2025 werden ausschließlich emissionsfreie Taxis neu konzessioniert. Die Taxis müssen also entweder vollelektrisch betrieben werden oder über eine Brennstoffzelle ihren Antriebsstrom erzeugen.
Spätestens in anderthalb Jahren muss also eine Ladeinfrastruktur vorhanden sein, damit die Antriebswende der Hamburger Taxis auch funktionieren kann. Bereits jetzt sind über 435 E-Taxis in Betrieb genommen worden. Die Hamburger Genehmigungsbehörde (BVM), die das Projekt Zukunftstaxi initiiert hat, will deshalb im Rahmen eines Workshops die offenen Fragen klären und abfragen, welche Ladeinfrastruktur das Taxigewerbe benötigt und welche Prognosen und Bedarfsmodelle denkbar wären.
Speziell die Fragestellung will geklärt werden, welcher Mix der verschiedenen Ladenmöglichkeiten interessant ist und welche wirtschaftlich sinnvoll sind. Daraus folgt dann, auf welchen Ladeoptionen der Fokus gelegt werden soll. Ist beispielsweise der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur wichtig oder sind exklusive oder private Ladesäulen der richtige Weg in die Zukunft?
Neben Vertretern der Hamburger Taxizentralen sind E-Taxi-Unternehmer sowie Vertreter der Projektpartner, beispielsweise des städtischen Energieunternehmens Stromnetz Hamburg, der Wirtschaftsbehörde und HySolutions am geplanten Workshop beteiligt. sg
Beitragsfoto: Symbolbild Hamburg
Entgegen vollmundigen Versprechungen ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur bezüglich Schnelladesäulen nahezu vollständig ausgeblieben. Das ärgert nicht nur Taxifahrer, sondern auch viele Privatleute.
Hinzu kommt ein fast schon an Sabotage grenzendes Verhalten der Betreiber Stromnetz Hamburg und Stadtwerke Norderstedt. Während bei Superchargern von Tesla (derzeit 37 Cent die Kwh) eine Blockiergebühr von 1 Euro pro Minute asoziales Dauerparken zuverlässig verhindert, ist es leider bei den anderen genannten Anbietern möglich, über viele Stunden eine Schnelladesäule zu blockieren. Beispiele gefällig? Januar: ARRIBA: Dauerparker an die Schnelladesäule trotz vorhandener freier Wechselstromladepunkte angeschlossen und dann ins Hallenbad entschwunden. Volksdorf: Über die gesamte Nacht (über 9 Stunden) an die einzige Schnelladesäule angeschlossen (Stromnetz Hamburg; 11Kw-Anschluß vorhanden). In beiden Fällen waren die Fahrzeuge seit Stunden voll aufgeladen. Die Fahrer waren einfach zu faul, um das Ladekabel für Wechselstrom auszupacken; das Gleichstromladekabel der Säule anzustöpseln ist ja viel bequemer. Bei Tesla passiert das nicht und wenn, dann nur einmal und danach nie wieder. Im Fall von Volksdorf wäre eine Rechnung von zusätzlichen 450 Euro fällig gewesen.
Zudem repariert Stromnetz Hamburg die Schnelladesäulen nicht. Die Säule in Duvenstedt ist seit über einem Jahr außer Betrieb, ebenso die Säule am Kronstieg.
Eine einfache Möglichkeit die Ladeinfrastruktur auszubauen, bestünde auch darin, eine Kooperation von Stromnetz Hamburg und Discountern einzugehen und wie beim Einkaufszentrum Farmsen mehrere Schnelladesäulen (6 Fahrzeuge gleichzeitig möglich) aufzubauen.
Aber es scheint mir eher das Ende jeglicher individuellen motorisierten Mobilität (Pkw) Ziel der Politik der gegenwärtig Herrschenden zu sein, als eine Wende hin zu emissionsfreier Mobilität. Stichwort: Reduzierung der Anzahl der PKW um 80 Prozent.