Mit kaum einem anderen aktuellen Taxi erregt man so viel Aufsehen wie mit dem VW ID. Buzz -Taxi. Das spürt man auch bei einer Rundreise durch Deutschland.
Der VW ID. Buzz ist nicht nur optisch ein Nachfahre des klassischen VW T1 Bus, sondern er bringt auch die E-Mobilität in seiner Fahrzeugklasse auf ein ganz anderes Level. Obwohl es ein offizielles Taxipaket von Volkswagen Nutzfahrzeuge vorerst noch nicht gibt und voraussichtlich erst für das Modell mit langem Radstand geben wird, hinterlässt der Wagen, den die Taxi Times-Redaktion derzeit testet, bei den Taxi Times Lesern einen bleibenden Eindruck.
Bei dem Taxiunternehmen Brandes & Pumpe, welches mit drei Standorten in Herzebrock-Clarholz, Harsewinkel und Rheda-Wiedenbrück vertreten ist, ist bislang noch kein E-Taxi im Einsatz. Der ID. Buzz stößt aber bei den beiden Geschäftsführern Markus Pumpe und Ingo Riedel auf großes Interesse. Gleich beim ersten Kontakt freut man sich über die manuellen Schiebetüren. „Bei unserem Vito haben wir damals die elektrischen Türen mitbestellt und musste sie erst kürzlich für sehr viel Geld instandsetzen,“ so Markus Pumpe. Ausdrücklich gelobt wird das Raumgefühl des ID. Buzz. „Auf der Rücksitzbank ist das Platzangebot für drei Erwachsenen mehr als ausreichend.“
Die aufklappbaren Tischchen an den Vordersitzen finden allerdings keinen Zuspruch: „Sowas hält erfahrungsgemäß nicht lange.“ Das sieht auch Joachim Flämig, Taxi-Ansprechpartner bei Volkswagen Nutzfahrzeuge, genau so: „Wenn der ID. Buzz werkseitig mit einem Taxipaket bestellbar werden sollte, dann wird er mit einer Kunstlederausstattung optioniert sein. Die Kombination mit einem Klapptisch ist dann nicht möglich.“
Pumpes Kompagnon Ingo Riedel sieht mit einem Blick auf die Räder, dass man sich beim ID. Buzz leider auf unterschiedliche Reifengrößen vorne und hinten einstellen muss. Überraschung war dann aber beim Blick in den Kofferraum angesagt. „Der Platz reicht locker für das große Urlaubsgepäck von vier Fahrgästen.“ Doch ob das Unternehmen mit einem E-Taxi wie den ID. Buzz klarkommt, kann bei der kurzen Stippvisite nicht abschließend geklärt werden. „Für uns wäre es ideal, wenn wir den Wagen mal zwei Wochen im richtigen Taxieinsatz testen könnten. Dann wüsste man, ob er zu unserem Betrieb passt“, schlägt Riedel vor.
Rund 100 Kilometer weiter südlich freut sich Thomas Küllmer, Geschäftsführer von YOUR-TAXI in Wolfhagen, auf den ersten Kontakt mit dem ID. Buzz. Küllmer, der in seinem Betrieb mehrere E-Taxis und E-Autos im Einsatz hat, schaut ganz genau darauf, wie die Fahrgäste ein- und aussteigen können und entdeckt auch sofort eine Handschlaufe, die den Passagieren auf der Rücksitzbank Halt bieten. Mit einem Volumen von 1.121 Litern bis zur Oberkante der Rücksitze hält der ID. Buzz für fast jeden, der den Kofferraum zu ersten Mal inspiziert, jedes Gepäck. „Fast schon ideal für die Fahrten zum Flughafen“, findet Küllmer.
In München muss sich der ID. Buzz dem kritischen Auge von Manfred Reiter stellen. Reiter ist Taxiunternehmer und fährt unter anderem selbst mit einem Tesla Model S. Bei dem von uns getesteten ID. Buzz mit kurzem Radstand fehlt seiner Meinung nach eine dritte Sitzreihe und das, obwohl offenbar die hinteren die Seitenverkleidungen so konstruiert sind, dass Armlehnen und Ablagefächer bereits vorhanden sind. Eine dritte Sitzreihe soll es erst beim ID. Buzz mit langem Radstand geben.
Beim Einparken an der Ladesäule vermisst Reiter eine Rückfahrkamera. Das liegt aber nicht an der Konfiguration des Testwagens, sondern daran, dass es diese Option bislang einfach noch nicht gibt. Alle vier Ecken kann der Fahrer nur abschätzen, da hilft es auch nicht jedem, wenn die Abstandswarner zuverlässig arbeiten. Dafür lobt Reiter aber die Tatsache, dass sich die Spiegel nicht automatisch beim Rückwärtsfahren verstellen. „Im Tagesbetrieb ist es mir wichtiger, wenn ich in den Rückspiegel das Geschehen hinter mir sehe“, sagt der E-Taxi-Unternehmer.
Gesehen wird man aber mit dem ID. Buzz allerdings durchaus. Die Passanten und somit auch die potentiellen Fahrgäste schauen sehr interessiert auf den Van aus Hannover. sg
Beitragsfoto: Der VW ID. Buzz an einer Ladesäule am VW-Werk in Hannover
Ich habe in meinem Betrieb in Berlin einen VW ID Buzz als Taxi im Einsatz.
Der zweite in Deutschland, in Hamburg fährt noch einer rum.
Rückfahrkamera gibt es und ist in meinem eingebaut.
Und auch elektrische Schiebetüren sind möglich und funktionieren gut.
Sicherlich, wie beim Vito auch, können diese kaputt gehen.
Ich kann nur sagen – ein toller Wagen und die Kunden lieben ihn auch.
Bussi fürs Buzzi