Alexander Binz hat sich im Juni 2021 als Mietwagenunternehmer selbständig gemacht. Als Interview-Gast der Podcast-Reihe „Taxi to Go“ berichtet er von seinen Erfahrungen und gibt essentielle Tipps, welche Fehler man besser nicht machen sollte.
Der Slogan seines noch jungen Mietwagenbetriebs ist auch gleichzeitig das Lebensmotto des Jungunternehmers Alexander Binz aus dem Rheingau-Taunus-Kreis: „Ihr Wunsch liegt uns am Herzen“. Das erfährt der Zuhörer der 47. Folge aus der Podcast-Reihe „Taxi-to-Go“ gleich zu Beginn des 47-minütigerm Interviews. Die Fragen stellen die Podcast-Macher Babett Mahnert und Jens Marggraf.
Binz hat sein Unternehmen „Flexdrive24“ im Juni 2021 gegründet. Im Januar 2022 wurde ihm nach Monaten langen Wartens, in denen er allerlei Anträge und Nachweise bei den Behörden einreichen musste, seine Mietwagenkonzession erteilt. Dieser Tag sei für ihn der erste Meilenstein seiner noch jungen Selbständigkeit gewesen. Der zweite Meilenstein war die Beklebung seines Fahrzeugs mit einem Formenlogo und vor allen Dingen seiner Telefonnummer im März. Danach häuften sich die Anrufe auf seinem Handy und stiegen die Zugriffszahlen auf seine Website.
Befragt nach den anfänglichen Stolpersteinen gibt Binz einen ehrlichen Einblick: Er zählt dazu die Zurückhaltung seiner Bank nicht zuletzt aufgrund eines lang zurückliegenden, aber immer noch vorhandenen Schufa-Eintrags und die zu Beginn noch fehlende innerbetriebliche Struktur, wodurch sich die Rechnungstellung vieler Krankenfahrten letztlich zu sehr verzögert habe. Hier habe ihn letztlich auch eine frühere Taxi-to-Go-Podcast-Folge (Nr. 37) sehr geholfen. Mahnert und Marggraf hatten in darin Tipps gegeben, wie man in acht Schritten zum schnelleren Geldeingang kommt.
Viel mitgenommen hat Binz auch von dem Workshop, den die beiden Podcastler gemeinsam mit Taxi Times im Mai veranstaltet hatten. „Dieser Workshop kam an der richtigen Stelle“, erzählt Binz. Obwohl er zu dem Zeitpunkt schon eine eigene Verwalterstruktur aufgebaut hatte, habe er danach angefangen, nochmal über seine Abläufe nachzudenken. Stark geprägt habe ihn auch der Punkt der Selbsteinschätzung. Gleich zu Beginn des Workshops hatten Mahnert und Marggraf den damaligen Teilnehmern spielerisch erklärt, wie die ersten Sekunden die Wahrnehmung eines anderen über einen selbst beeinflussen. Hier treten die richtige Kleidung und die Freundlichkeit in eine Wechselwirkung. „Kleider machen Leute“, sagt dazu Jens Marggraf. Für Babett Mahnert ist dagegen entscheidend: „Die Freundlichkeit, die man in sich trägt, ist stärker als die coolste Kleidung.“
Als Jungunternehmer trifft man zu Beginn nicht unbedingt immer die richtigen Entscheidungen. Binz nennt im Podcast offen seine beiden Fehlentscheidungen, damit diese anderen Neustartern nicht passieren. Zum einen habe er zu viel Geld in seine (gebrauchten) Erstfahrzeuge investiert. Obwohl er selbst gelernter Mechatroniker ist, hat er bereits jetzt einen zweistelligen Betrag in Reparaturen investieren müssen.
Als zweiten Fehler bezeichnet Binz im Nachhinein, dass er anfangs Privates nicht eindeutiger vom Beruflichen getrennt habe. Sein Arbeitsschreibtisch sei in Reichweite der Spiele-Console gestanden. Da war die Verlockung manchmal zu groß, lieber zu spielen anstatt eine Rechnung zu schreiben. Babett Mahnert, konnte hier als erfahrene Coucherin beruhigen: Solche Mechanismen seien normal, weil sich das Gehirn damit reguliere.
Binz hat mittlerweile ein eigenes Bürozimmer bei sich eingerichtet, unter auch deshalb, damit er auch mal Kunden zu einem Akquisegepräch zu sich nach Hause einladen zu können. Das Büro sei für psychologisch wichtig, denn wer er nach erledigter Arbeit das Zimmer verlässt und die Tpre schließt, wisse er, dass der Nebenraum dann privat ist.
Als dritten Fehler bezeichnet Binz, dass er zu Beginn zu viele Ideen auf einmal umsetzen wollte. Dadurch habe er den roten Faden verloren. „Ich kam aus dem Rennen ins Purzelbäume schlagen. Es brauchte eine gehörige Portion Selbstdisziplin, alles Schritt für Schritt, eines nach dem anderen zu machen.“
Last but not least waren die ersten Ratgeber für einen geordneten Ratgeber You-Tube-Videos, anstatt die Kollegen zu fragen. Auch in diesem punkt war die Teilnahme am Worksshop im Mai en echter Gewinn. Weshalb er auch beim nächsten Workshop am 30. September 23 auch bereits wieder angemeldet ist. jh
Beitragsfoto: Taxi to Go