Der Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) wird sich nicht an der Protestwoche des Bauernverbands sowie der Spediteure und Logistiker beteiligen. Man müsse die Akzente auf die eigenen Belange setzen.
Die beiden überregionalen Taxiverbände BVTM und TMV, die ansonsten in vielen Dingen Übereinstimmung zeigen, nehmen bei den nächste Woche anstehenden Bauernprotesten unterschiedliche Positionen ein. Während der TMV den Protest des Bauernverbands sowie des Bundesverbands Güterverkehr und Logistik (BGL) vollumfänglich unterstützt, wird der BVTM genau dies nicht tun, wie der Taxiverband in einem heutigen Statement bekanntgab.
Die Mitgliedr des Bauernverbands sowie des BGL protestieren gegen das Vorhaben der Bundesregierung, u.a. die Straßenmaut für Lkw zu erhöhen und die Subventionierung für Agrardiesel abzuschaffen. Dafür habe man als Bundesverband Taxi und Mietwagen großes Verständnis, heißt es seitens des BVTM.
„Während die Bundesregierung Entlastungen für die energieintensive Groß-Industrie plant, werden in vielen anderen Branchen den mittelständischen Unternehmen zusätzliche Belastungen auferlegt. Auch den Taxi- und Mietwagenunternehmen bereitet die zusätzliche Belastung durch die Erhöhung der Energiekosten, zum Beispiel die steigende CO2- Bepreisung, große Sorgen.“
Aus Sicht des BVTM leide das Taxigewerbe allerdings „vielmehr an den völlig verfehlten Rahmenbedingungen und einer unübersehbaren Wettbewerbsverzerrung zugunsten internationaler Großkonzerne wie Uber und Bolt.“
Anstatt bei den Bauernprotesten hinter Traktoren und Lkw als Taxi in dritter Reihe zu stehen, müsse die Taxi- und Mietwagenbranche eigene Aktions- und Protestveranstaltungen auf die Beine stellen, bei denen vorrangig auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und eine schnelle Umsetzung der PBefG-Novelle abgezielt wird. „Dazu gehören flexible Taxitarife (Tarifkorridor), Mindestentgelte für Mietwagenplattformen, die taxiähnlichen Verkehr betreiben, und konsequente Kontrollen gegen Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit im Uber-Milieu. Ebenso wichtig ist die Umsetzung der dringend notwendigen Mobilitätswende durch die konsequente Einbindung des Taxigewerbes in den ÖPNV und den On-Demand-Verkehren.“
Der BVTM verweist auf die politischen Gespräche, die man als Verband derzeit unter dem Schlagwort „Eilsache Taxi“ führe, macht aber auch klar: „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Branche stark genug ist, um für ihre eigenen Anliegen zu kämpfen. Wir werden unsere Mitglieder zu eigenständigen Aktionen und Protesten aufrufen, wenn der zurzeit stattfindende Dialog mit der Politik und den Verwaltungen keine entscheidenden Verbesserungen für das Taxi- und Mietwagengewerbe bringt.“
Mit diesem Statement erteilt der BVTM die in sozialen Medien formulierten Aufrufe eine Abfuhr, wonach sich auch andere Organisationen am Protest beteiligen sollen. Leider hängen sich an diesen Tag des Protests auch Gruppen an, mit denen man weder als Bauernverband noch als Taxiverband in Verbindung gebracht werden möchte. Auch die Taxi-Times-Redaktion erreichten Mails mit dem Aufruf zur Beteiligung am 15. Januar – mit schlimmen antidemokratischen und hetzerischen Parolen.
Die beiden veranstaltenden Verbände haben sich von solchen Gruppierungen deutlich distanziert. jh
Beitragssymbolfoto: 4Mike
An die Verantwortlichen des Gewerbes.
Wir benötigen dringend Entlastungen beim Diesel und strukturelle Veränderungen.
Hubertus Heil […] sich nicht vorstellen, das es Menschen wie Taxifahrer gibt, die mit ihren Umsätzen ihren Arbeitsplatz nicht mehr finanzieren können!?
Dieser Politiker hat es nicht einmal nötig, auf e-mails zu antworten.
Eine Regierung wie die Ampel gehört abgewählt.
Anmerkung der Redaktion: An der Stelle mit den drei Punkten haben wir einige Wörter entfernt, da sie den angesprochenen Politiker persönlich und weit unterhalb der Gürtellinie beleidigten. Taxi Times ist ein seriöses Fachmagazin, deshalb können wir so etwas nicht dulden. Die eigentliche Aussage dieses Leserkommentars wurde durch das Löschen der persönlichen Beleidigungen nicht verändert.