Die IRU Taxi Group, der unter anderem der Bundesverband Taxi und Mietwagen angehört, hat bei einem Treffen in Brüssel die Agenda abgesteckt. Michael Oppermann wirbt dafür, die gemeinsame Stärke und Vielfalt zu nutzen.
Die Taxigruppe des globalen Gütertransport- und Personenbeförderungs-Verbandes International Road Transport Union (IRU) tagte vorletzte Woche in der belgischen Hauptstadt, dem Sitz wichtiger EU-Organe. Daran nahmen unter anderem Michael Oppermann und Floris Cooijmans vom Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. sowie Mitglieder aus Großbritannien und Australien teil. Das Treffen, das teilweise in Präsenz in den Räumen der IRU in Brüssel, teilweise virtuell stattfand, befasste sich neben Themen der Europäischen Union auch mit der Lage des weltweiten Taxigewerbes.
„Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie unterschiedlich die jeweilige nationale Regulierung ist und welche verschiedenen Modelle sich unter dem gemeinsamen Dachzeichen Taxi entwickelt haben. Der Austausch mit unseren Partnern in Europa und weltweit bestärkt uns darin, für diese Vielfalt als Stärke des Gewerbes zu kämpfen und dafür zu werben, dass sich die Regeln an die jeweiligen lokalen Märkte anpassen, statt pauschal über einen Kamm geschoren zu werden“, erläuterte Michael Oppermann am Ende eines langen Tages in Brüssel.
Ein Schwerpunkt der Zusammenkunft war die kürzlich in letzter Sekunde erfolgreich verabschiedete Plattformarbeitsrichtlinie. Hierzu wurden die rechtlichen Implikationen erläutert und die Mitglieder ermuntert, die nationale Umsetzung, für die nach der Verabschiedung drei Jahre Zeit bleiben, aktiv zu begleiten. Ebenfalls thematisiert wurden die laufenden Prozesse auf EU-Ebene zur Anpassung des Führerscheinrechts. Diesbezüglich macht sich die IRU Taxi Group dafür stark, die Gewichtsgrenzen beim Führerschein Klasse B so anzupassen, dass künftig auch schwerere Fahrzeuge gefahren werden können, jedenfalls dann, wenn es E-Fahrzeuge sind. Oppermann: „In der Praxis muss sich der Unternehmer oft entscheiden: Inklusionsfahrzeug oder E-Taxi. Aber für die Zukunft muss auch ein Sowohl-als-Auch möglich sein.“
Weitere Themen der internationalen Runde waren die Flottentransformation, die Einbindung des Taxis in den ÖPNV sowie die verschiedenen Lösungen für einen fairen (bzw. unfairen) Wettbewerb mit internationalen Plattformen. Schließlich wurde besprochen, wie sich die IRU Taxi Group für die nächste Kommissions-Amtszeit aufstellen will. Cooijmans: „Auch in Brüssel gilt: Nur gemeinsam sind wir stark. Dabei ist die Vielfalt des Gewerbes eine Stärke, die wir weiter unterstreichen, leben und vertreten wollen.“ ar
Beitragsbild: Logos von IRU und BVTM