München läuft. Berlin kommt im Mai. Hamburg ist auf dem besten Weg. Auch in der hessischen Metropole hat die Koalition im Magistrat jetzt eine Festpreisregelung im Taxitarif beantragt. Über Einzelheiten muss noch entschieden werden.
Die Anfang September letzten Jahres in München eingeführte Möglichkeit für Zentralen und Vermittler, den Preis für eine Taxifahrt auf Wunsch des Kunden im Rahmen eines Tarifkorridors bereits vor der Fahrt festzulegen, überzeugt immer mehr Politiker auch in anderen Städten. Wie die „Frankfurter Rundschau“ (FR) meldet, könnten Taxifahrten in Frankfurt am Main bald „vorhersehbarer werden“: Feste Preise für Zonen oder Entfernungen seien im Gespräch.
Die Anregung dazu kam von der Koalitionsfraktion Volt im Römer, dem Rathaus der Stadt mit Sitz der Stadtvertreter und dem Oberbürgermeister. Frankfurt am Main wird von einer Koalition aus vier Parteien regiert: den drei Ampel-Parteien und Volt, einer Partei, die laut Wikipedia als „sozialliberal, progressiv und europäisch-föderalistisch“ eingeordnet wird. Die in ganz Europa aktive Partei wurde 2017 gegründet und ist in Deutschland neben mehreren hessischen Städten auch in München, Köln und Bonn an Koalitionen in Stadtregierungen beteiligt. Im Europaparlament ist Volt Teil der Fraktion Die Grünen / Europäische Freie Allianz.
Auf Initiative von Volt hat die Stadtkoalition einen gemeinsamen Antrag formuliert. Johannes Hauenschild, der wirtschaftspolitische Sprecher von Volt im Römer, wird von der FR zitiert, man wolle der Kundschaft zum einen „transparente, vor der Fahrt nachvollziehbare Preise“ ermöglichen und zum anderen den Bedarfen der Taxiunternehmen gerecht werden, „die sich seit langem eine solche Festpreisregelung wünschen, um wettbewerbsfähiger gegenüber anderen Chauffeurdienstleistern zu sein“. Erfahrungen in München hätten gezeigt, dass Nutzer von Fahrtvermittlern durch den Festpreis häufiger das Taxi gewählt hätten als zuvor.
Es wird noch ausgelotet, ob eher ein Zonenmodell angestrebt wird, wonach eine Fahrt in einer Zone einen bestimmten Betrag kostet , oder ein Entfernungsmodell, bei dem die Entfernung den Festpreis bestimmt (bisher in Hamburg und München möglich).
Der Taxitarif von Frankfurt am Main wurde zuletzt Anfang 2023 geändert. Er setzt sich derzeit zusammen aus einem Grundpreis von 4,00 Euro, einem Kilometerpreis von 2,40 Euro und einem Wartezeitpreis von 38 Euro pro Stunde. ar
Beitragsfoto: Axel Rühle
Die Idee von Festpreisen ist in Frankfurt nicht neu. Es gab sie schon mal vor Jahren für bestimmte Fahrten zum Flughafen. Auch die Erkenntnis, dass die Kunden am liebsten vorher wissen wollen, was es nachher kostet ist allgemein bekannt, nur nicht im Taxigewerbe. Gegen diese Festpreise hat sich das Gewerbe (auch der BZP) jahrelang gestemmt. Jetzt hat die Taxi-Vereinigung Frankfurt endlich diesen Festpreiskorridor beantragt. Die Partei „VOLT“ ist die erste Fraktion im Römer, welche darauf reagiert und dies unterstützt und auch gleich medial vermarktet.
Hosianna! Das hätten wir schon vor 10 Jahren haben können (wenn wir nur gewollt hätten!)