Bei der Kundgebung der Gewerkschaft zum ersten Mai in Frankfurt waren auch Taxiunternehmer und Fahrer zu sehen. Sie machten auf ihre schlimme Lage in der Bankenstadt aufmerksam.
Die Frankfurter Aufsichtsbehörde kann dem Berliner LABO in Sachen Untätigkeit problemlos das Wasser reichen. Anstatt seiner Aufsichtsfunktion nachzukommen und die gesetzlichen Verfehlungen der Mietwagenbranche konsequent zu ahnden, wird in Frankfurt weggeschaut. Noch schlimmer: Es werden sogar Korruptionsvorwürfe aus der Taxi- und Mietwagenaufsicht nur halbherzig verfolgt bzw. aufgearbeitet.
Die Konsequenz aus diesem Behördenversagen: Die Zahl der taxigleich agierenden Mietwagen ist in Frankfurt mittlerweile höher als die Zahl der Frankfurter Taxis. Ungehindert und ungeniert fahren Mietwagen mit Uber- und Bolt-Außenwerbung durch die Bankenstadt und halten sich verbotenerweise für die nächste Fahrt bereit. Wie offensichtlich dabei beispielsweise der Verstoß gegen die Rückkehrpflicht ist, wird durch die Kennzeichen der Mietwagen deutlich: Die Fahrzeuge sind meist im Umland gemeldet.
Doch während in Berlin beim LABO mittlerweile verschiedene Maßnahmen gegen illegale Mietwagen ergriffen wurden, kann der Wildwuchs in Frankfurt weiterhin gedeihen. Gewerbevertretungen wie die Taxivereinigung Frankfurt stoßen auf Ignoranz, bemühen sich aber trotzdem weiterhin, mit Gesprächen hinter verschlossenen Türen etwas zu bewegen.
Einige Frankfurter Taxler wollen sich darauf jedoch nicht verlassen. Sie haben am gestrigen Maifeiertag eine eigene Protestaktion gestartet. Mit Warnwesten und Holzplakaten haben sie während der Mai-Kundgebung am Frankfurter Römer gut sicht- und lesbar auf ihre Situation hingewiesen und dabei auch ihre Forderungen an die Politik und die Stadt formuliert.
„Förderungen von Taxi Gewerbe“, Einführung von Mindesttarifen für Mietwagen“ stand auf den Plakaten. „Die massenweise Herausgabe der Mietwagenkonzessionen verstößt gegen alle Regeln“, lautet der Vorwurf an die Behörde. Das Taxigewerbe kämpfe „für eine gerechte Zukunft, ohne die Herrschaft von Uber und Bolt“. Gerne hätte man auch wieder eine bessere Qualität sowohl bei den Taxis als auch bei den Mietwagen: „Die Abschaffung der Ortskundeprüfung ist eine Schande“.
All diese Forderungen passten an diesem Tag gut zum Motto der Mai-Kundgebung, das vom Deutschen Gewerkschaftsbund DGB formuliert worden war: „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit.“
Genau darum kämpft auch das Frankfurter Taxigewerbe, denn durch die unerträgliche Konkurrenzsituation mit Uber und Bolt müssen viele Frankfurter Taxifahrer täglich bis zu 12 Stunden fahren, damit sie wenigstens ihre Kosten decken können und den Mindeststand ihres privaten Lebens halten können. Den Mietwagenfahrern von Uber und Bolt geht es genau so, denn sie verdienen als letztes Glied in der Kette ebenso wenig – oder aber sie werden zu Schwarzarbeit gezwungen. Womit wir bei der nächsten Verfehlung wären, die seitens der Frankfurter unbeachtet und ungestraft bleibt.
Es wird Zeit, dass Frankfurts Behörden und die dafür verantwortlichen Kommunalpolitiker endlich aufwachen!
Beitragsfotos: privat
In Berlin habe ich heute auch wieder sowohl einen Uber mit LDS als auch einen mit L Kennzeichen seinen Dienst verrichten sehen ( Fahrgast hinten rechts sitzend).
Es wird hier auch nix passieren…Ich habe auch nicht den Eindruck , dass überhaupt Mietwagen jetzt von der Vermittlung ausgeschlossen wurden.
Alles wird auch nach dem LABO Abgleich hier weitergehen wie vorher.
Und zwar solange bis wir Taxis endlich verschwunden sind.
Leider
Es gibt unter TaxiUnternehmer keinen zusammen halt das ist das Problem, jede Woche einmal am selben Tag Deutschland weit Demonstrieren Taxen und Mietwagen Unternehmer schaut mal was dann passiert Flughäfen nicht anfahren Bahnhöfe nicht anfahren nur so werden wir es durchsetzen können den Mindestpreis Deutschlandweit, wenn selbst die MietwagenUnternehmer Mindestpreise möchten was ist dann schon ein Fahrtenvermittler bitte? so einfach siehts aus.
Die Zentralen sind oft dumm, aber auch machtlos, sie fordern wie in Düsseldorf ++höhere Preise, dabei gibt es keine Kundschaft mehr! Die nächste Tariferhöhung soll Ende 2024 anrollen, danach stehen alle Räder still, Pleite für die meisten, die Mietwagen fahren, weiter billiger! Schadensersatz für alle Taxiunternehmen und nachträgliche Rentenzahlungen pro Arbeitsjahr für Kleinunternehmer und Fahrer ist sozial und dringend erforderlich. Bus-Bahnen werden mit Milliarden gefüttert, sie zahlen gute Löhne, auf Kosten der Taxler, die bezahlen die Ökosteuer für den ÖPNV-Verein mit, sie selbst können keinen Mindestlohn mehr erwirtschaften, bezahlen im Zone 30 km Schlaraffenland für Tagträumer.
@Werner Rettberg Mir ist nicht bekannt, dass hier die „Zentralen“ höhere Preise fordern. Bitte auch mal auf die Nettikette achten. Solche Beleidigungen sind mir bisher hier fremd gewesen.