Beim Behördentag der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen in Niedersachsen wurde neben Fachvorträgen der Kontakt zwischen Taxigewerbe und Behörden gepflegt. Man steht vor großen Herausforderungen.
Im niedersächsischen Walsrode versammelten sich am 14. Mai 55 Vertreter aus niedersächsischen Behörden zum Behördentag 2024, um sich über aktuelle Themen und Herausforderungen im Taxigewerbe auszutauschen. Die Veranstaltung, die von der Vorsitzenden der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen im Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen e. V. (GVN), Gundula Hauenstein, eröffnet wurde, bot eine Plattform für Fachvorträge und den Austausch der Behördenvertreter untereinander.
GVN-Hauptgeschäftsführer Benjamin Sokolovic begrüßte die Teilnehmer und hob in seiner Eröffnungsansprache die Bedeutung eines engen Dialogs zwischen Behörden und dem Taxigewerbe hervor. Er betonte die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen.
Ein zentrales Thema des Behördentags war die Umsetzung der PBefG-Novelle vom August 2021. Rechtsanwalt Thomas Grätz informierte die Teilnehmer über den aktuellen Stand der Gesetzesänderungen und deren praktische Auswirkungen. Seine Ausführungen brachten den Behördenvertretern die komplexen rechtlichen Neuerungen näher. Grätz erläuterte zudem, welche Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung notwendig sind.
Ein weiterer Programmpunkt betraf die Herausforderungen und Anforderungen bei der Festlegung von Taxitarifen im eichrechtlichen Kontext. Dr. Alexander Holst vom Niedersächsischen Mess- und Eichwesen erläuterte in seinem Vortrag, wie wichtig präzise und rechtlich einwandfreie Messungen für die Tarifgestaltung sind. Außerdem gab er Hinweise, welche Faktoren eine schnellere und unkompliziertere Überprüfung ermöglichen. Die Idee eines einheitlichen Taxitarifs für ganz Niedersachsen sieht Holst durchweg positiv.
Andrea Bergmann, die im niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die Funktion des „Einheitlichen Ansprechpartners“ ausübt, berichtete über aktuelle Entwicklungen im Bereich des Gelegenheitsverkehrs. Sie ging auf neue Regelungen sowie die Kleine Fachkunde ein und erläuterte, wie diese in der Praxis umgesetzt werden können. Ihr Vortrag zeigte, wie dynamisch sich die Rahmenbedingungen im Taxigewerbe verändern und welche Anpassungen notwendig sind.
Abschließend gab Stephen Schubert, Landesgeschäftsführer der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen im GVN, einen Überblick über die Rückmeldungen aus dem niedersächsischen Taxigewerbe. Besonders die Themen Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung („P-Scheine“), die Anhebung von Beförderungsentgelten und die Bearbeitungszeiten von Anträgen standen im Fokus. Seine Ausführungen verdeutlichten die Herausforderungen, denen sich das Gewerbe gegenübersieht, und die Erwartungen an die Behörden.
Der Behördentag 2024 in Walsrode, zentral zwischen Hamburg, Hannover und Bremen gelegen, war nach Einschätzung des GVN ein wichtiger Schritt, um die Zusammenarbeit zwischen Behörden und dem Taxigewerbe zu stärken. Die Diskussionen und Vorträge hätten wertvolle Impulse für die zukünftige Entwicklung geliefert und geholfen, die Basis für gemeinsame Lösungsansätze zu legen. ar
Beitragsbild: Stephen Schubert, Landesgeschäftsführer der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen im GVN; Foto: GVN