Die Baseler Taxibranche sieht sich am „Euro-Airport Basel Mulhouse Freiburg“ (BSL) zunehmend von Uber-Fahrern geschädigt, die mit unlauteren Mitteln Fahrgäste abwerben.
Wegen der zunehmenden Rechtsverstöße durch Uber & Co. hatten sich Baseler Taxiunternehmer Anfang April zu einem Verband zusammengeschlossen (Taxi Times berichtete). Laut „Basler Zeitung” wirft der Taxi-Verband Basel den Uber-Fahrern weiterhin vor, sich durch aggressive Praktiken einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und bittet „dringend um Hilfe”.
Die teils rechtswidrigen Uber-Geschäftspraktiken führen dazu, dass traditionelle Taxifahrer erhebliche Einbußen bei ihren Fahrgästen hinnehmen müssen. Gewerbevertreter sprechen von „unerträglichen Zuständen”.
Trotz dieser Beschwerden sieht man bei der Betreibergesellschaft des Flughafens keine Regelverstöße und betont, alle Fahrer unterlägen den gleichen Vorschriften. Bereits im Februar war aber eine Klage gegen Uber im Gespräch gewesen, weil immer wieder Uber-Fahrer am Abfertigungsgebäude rechtswidrig die separaten Taxiparkplätze nutzen, für die die Fahrer jährlich mehrere Hundert Franken bezahlen müssen.
Der Konflikt um den „Gäste-Klau“ an Flughäfen und in den Ballungsgebieten verdeutlicht die tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen, die die „neuen Mobilitätsdienste“ für traditionelle Branchen mit sich bringen. Eine Lösung, die beide Seiten zufriedenstellt, ist am Flughafen Basel bislang nicht in Sicht.
Der „Euro-Airport Basel Mulhouse Freiburg“ wird als öffentlich-rechtliches Unternehmen nach internationalem Recht per Staatsvertrag von zwei Staaten (Frankreich und der Schweiz) gemeinsam betrieben, was weltweit einmalig ist. Er liegt in Frankreich im Département Haut-Rhin, sechs Kilometer nordwestlich der Schweizer Kantonshauptstadt Basel und 20 Kilometer südöstlich der elsässischen Stadt Mulhouse (Mülhausen). Vom Abfertigungsbebäude des Flughafens sind es knapp sechs Kilometer bis zur deutschen Grenze (Landkreis Lörrach) und knapp vier Kilometer bis zur schweizerischen Grenze (Kanton Basel-Stadt).
Die Geschäftspraktiken der Uber-Fahrer in der Region haben auch in Deutschland bereits Wirkung gezeigt: Das Landratsamt Lörrach hat im Frühjahr 2022 Mindestentgelte für den Verkehr mit Mietwagen innerhalb des Landkreises verordnet. hs/ar
Beitragsfoto: Fanny Schertzer / Wikipedia