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Jetzt im ganzen Land – Uber will Taxifahrten vermitteln

von Simon Günnewig
11. Juni 2024
Lesedauer ca. 3 Minuten.
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Jetzt im ganzen Land – Uber will Taxifahrten vermitteln
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Bislang hat man Uber in Deutschland nur in einem relativ begrenzten Gebieten nutzen können. Jetzt will der Fahrdienstvermittler seinen Service in ganz Deutschland anbieten. Das soll dank einer Kooperation mit dem Taxi Wirklichkeit werden.

Die viel beschriebene Ruhe auf dem Land könnte bald Geschichte sein, denn Uber-Deutschland hat der Presse mitgeteilt, dass man sein Geschäftsmodell anpassen möchte und anstatt, wie bislang seinen Fokus auf 16 deutsche Städte zu legen, in ganz Deutschland Fahrten vermitteln will.

Möglich machen sollen das die Taxiunternehmer, welche von dem amerikanischen Unternehmen jetzt direkt umworben werden. „Mit der Öffnung unserer App für alle Taxifahrer deutschlandweit unterstreichen wir unser Interesse, Partner der Taxibranche in Deutschland zu sein“, sagt Christoph Weigler, Deutschland-Chef von Uber.

Ob Weigler Stimme mit so einer taxifreundlichen Aussage beim einzelnen Taxiunternehmer ankommt? In der Vergangenheit ist das Unternehmen eher damit aufgefallen, dem Taxigewerbe das Leben schwer zu machen. Was der Fahrtenvermittler vom Taxi hält, hatte der damalige Uber-Chef Kalanick deutlich gemacht, als er das Taxi als „Gegner“ und als „Arschloch namens Taxi“ bezeichnet hatte.

Bevor Taxiunternehmen eine Kooperation eingehen, sollten sie genau hinschauen, wofür Uber in der Vergangenheit stand. Damit sind nicht nur die 1.661 illegalen Mietwagen in Berlin gemeint, die von der Uber-App vermittelt wurden, sondern auch der tägliche Konkurrenzkampf durch Ubers angebotene Fahrten zu Billigpreisen und Sonderangeboten, die dem Taxigewerbe jeden Tag deutlich zusetzen.

Um das Taxigewerbe zu ködern, geht das Unternehmen in Konkurrenz mit den Taxizentralen. Auch wenn in den ersten zwölf Monaten lediglich eine Gebühr von fünf Prozent des Fahrpreises einbehalten wird, will Uber mit der Vermittlung Geld verdienen. Sobald der Markt einigermaßen gesättigt ist, oder wenn ein Jahr vorbei ist, verlangt das Unternehmen den regulären Kurs.

Wie auch schon in der Vergangenheit beim Wettbewerber Free Now geschehen, ist zu erwarten, dass Uber, sobald es ausreichend Daten generieren konnte, um abschätzen zu können, wo sich die Personenbeförderung rentiert, es dort voraussichtlich eine Mietwagenschwemme geben wird. Uber bietet seine Mietwagen-Fahrten selbstverständlich zu einem günstigeren Kurs an als das Taxi, welches an die Taxitarifordnung gebunden ist. Der Fahrgast hat dann „glücklicherweise“ in der App unmittelbar den Vergleich und die Option zwischen Taxi und Mietwagen zu wählen.

Laut Uber haben sich in Deutschland bereits 4.000 Taxis der App angeschlossen. Die verbraucherfreundlichen Taxi-Pauschalpreise, wie es sie derzeit in München und Berlin gibt, spielt der App natürlich in die Hand. Wurde es doch zum Start von Uber besonders hervorgehoben, dass der Fahrgast bereits im Vorfeld weiß, wie teuer die Fahrt wird.

Mit viel Willen hat Ubers Schritt auch etwas Gutes, zeigt er doch wie dringend das Taxigewerbe eine einheitliche Taxivermittlungsapp benötigt. Es wird Zeit, dass es auch in diesem Bereich zu einem Schulterschluss kommt, damit das ohnehin schon gebeutelte Taxigewerbe sich nicht intern mit den Grabenkämpfen einzelner Parteien auseinandersetzen muss.

Es bleibt natürlich auch zu hoffen, dass jetzt die Taxiunternehmer auf dem Land aktiv werden und aus ihrem Dornröschenschlaf aufwachen, denn Uber steht vor der Tür und wird nicht ohne dem Taxi die Kunden und dessen Daten abzunehmen wieder gehen. Auch die vielleicht als sicher angesehenen Bereiche wie Schüler- oder Krankenfahrten können durchaus in den Fokus von Uber gelangen.

Und spätestens dann ist es auch egal, ob mal weiter mit seinem Diesel am Bahnhof steht oder einen modernen und zeitgemäßen Service anbieten will, der keine Frage darüber offen lässt, ob das Taxi und nur das Taxi die optimale Ergänzung für den ÖPNV sowohl in der Stadt als auch auf dem Land ist.

Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) konnte bereits auf Einladung des Nachrichtensenders n-tv zu Ubers ‚Kooperation‘ mit dem Taxi Stellung beziehen und stellte klar, dass die von Uber propagierte Kooperation als einseitig anzusehen ist. Das Interview kann unter diesem Link nachgeschaut werden (ab Minute 5:20). sg

Beitragsfoto: Münchner Taxi mit Uber Werbung

Tags: Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM)BVTMOppermannUberVermittlungZentralen
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Simon Günnewig

Als „Redakteur Technik“ betreut er die Fahrzeug- und Zubehör-Themen in den klassischen Print und Onlinekanälen der Taxi-Times. Weiterhin ist er Ansprechpartner für Bewegtbild und digitale Distribution der Taxi Times Inhalte.

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Kommentare 11

  1. Hartmut Kahrs says:
    1 Jahr her

    Lieber lebe ich vom Bürgergeld als meinen Vorsätzen und Regeln untreu zu werden.
    Habe vor Jahren schon solche unseriösen Geschäfze abgelehnt.
    Wer so mit den Deutschen Gesetzen umgeht , alle Regeln des fairen Miteinander mit Füssen tritt und die Mitarbeiter , die teilweise einen guten Job machen und sich Mühe geben , als Sklaven behandelt .,gehört einfach verboten.
    Wir haben gute Gesetze und Regeln, diese müssen nur duchgesetzt werden und nicht durch“Wschi-Waschi “ Gerede verwässert werden.

    Antworten
  2. Igor Isaev says:
    1 Jahr her

    Ist das die Reaktion von Uber auf bald sinkende Nachfrage in Berlin und München sowie Hamburg durch Festpreis Angebot beim Taxi auf Grund bald sinkende Nachfrage auf Mietwagen in diesen Städten? Sucht Uber sich neue Städte / Orte um dort bisschen rumzuspielen und Mietwagen zu etablieren um deren baldige Verluste in den oben genannten Städten Städten auszugleichen?
    Läuft die neue Kooperation mit Media Markt und Saturn sowie Uber Eats mit essen Lieferung nicht so gut ?

    Ah man ist müde von dem schlechten Ruf von Mietwagen . Man man man . Da reicht deren Geld nicht mehr und man ist müde in die Mietwagen zu investieren und Premieren und die Investoren verlieren das glauben an uber ????

    Dreckige Webepolitik …

    Jetzt muss man nur schlau sein und deren
    Kunden abwerben in die Taxi.de App

    Lächerlich lächerlich lächerlich….

    Antworten
  3. Georg Meier says:
    1 Jahr her

    Bis jetzt ist Uber jeglichen beweis von partnerschaft und verlässlichkeit gegenüber geschäftspartnern schuldig geblieben .Und ich bezweifle stark das sich das ändern wird.

    Antworten
  4. Geert Aufderhaydn says:
    1 Jahr her

    Es gibt immer wieder Leute, die sich gern vor die eigenen Füße spucken. So war es mit My Taxi, so wird es auch mit Uber sein. Irgendwelche Taxler werden sich einen Gewinn ausmalen, wenn sie zusätzlich auch noch Uber-Aufträge fahren; zack – fertig ist der Brückenkopf. Und dann: Bye bye, Taxigewerbe.

    Antworten
  5. Mario Höhne says:
    1 Jahr her

    Der Artikel spricht einen aus der Seele. Das wir nach so vielen Jahren immer noch keine App haben, bei so vielen Verbänden und Funktionären ist einfach nur grotig.
    Und es gibt genügend Taxler, den ist es einfach egal, von wem sie die Aufträge bekommen.
    Die Propaganda läuft, selbst im letzten Dorf standen heute große Artikel in der Zeitung dazu.

    Antworten
    • Mirko E. says:
      1 Jahr her

      Mir geht es auch so! In den Großstädten haben sie den Fuß drin. Wer in Städten mitmacht, wo die noch nicht drin sind, ist nicht mehr ganz dicht… umso mehr ist es Zeit für den Schulterschluss und die deutschlandweite Bestellmöglichkeit

      Antworten
  6. Pali says:
    1 Jahr her

    Die Taxi.eu App und taxisdeutschland App gehen deutschlandweit auch die sixt App vermittelt Taxis.
    Das Problem ist das das dem Fahrgast kaum bekannt ist, ich rede mir im Taxi den Mund fusselig und mache Werbung für die Taxi Apps.
    Da müssen die Zentralen aktiv Werbung schalten und die Taxifahrer alle werben, nicht einfach die Apps von der Konkurrenz nutzen, auch in den Hotels müssen die zentralen verstärkt vorsprechen.
    Da gehört grossflächige Werbung an die Bahnhöfe und Flughäfen, sollen die zentralen für einen Werbe-Euro zeitlich begrenzt einfordern um eine große Deutschland weite Werbung zu schalten.

    Antworten
  7. Chris Teuber says:
    1 Jahr her

    Der Link ist nicht korrekt.
    Hier der Direktlink: https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Uber-baut-Zusammenarbeit-mit-Taxis-bundesweit-aus-article25006281.html

    Antworten
  8. Chris Teuber says:
    1 Jahr her

    Wer als Taxifahrer oder zumindest ehrlich und ethisch arbeitender Mietwagenbesitzer mit UBER kooperiert und sich von den zur Zeit noch(!) niedrigen Provisionen ködern lässt ist zu vergleichen mit Freiern, denen es egal ist wie alt eine junge Prostituierte ist oder wer den super-billigen Teppich nun wirklich hergestellt hat. Kinder, Sklaven, egal! Ja nicht mal Scheu haben wissentlich Gegenstände zu kaufen, die irgendwo „vom LKW gefallen sind“ . Hauptsache, der eigene schnelle Vorteil!
    Der schnelle Euro first, Zukunft des Gewerbes second!

    Oder Zitat eines befreundeten 63-jährigen Taxiunternehmers, der jetzt mit UBER arbeiten will: „Was interessiert mich die Zukunft., ich bin eh bald raus aus dem Beruf.“
    Solche „Taxler“ sind eine wahre Schande unseres einstmal so stolzen Berufes!

    Antworten
  9. Donald Huber says:
    1 Jahr her

    Liebe Kollegen.
    Was gibt es dazu zu sagen? Vergesst nicht was my Taxi mit uns gemacht hat. Dieses angeblich vermeintliche nette Anfebot zum Schulterschluss ist nichts weiter als der Anfang einer feindlichen Übernahme. Seid auf der Hut, Uber will uns nichts Gutes. Im Gegenteil sie versuchen ihre Machtstellung durch uns weiter auszubauen und dann……lassen sie uns fallen , genau wie my Taxi. Macht da bitte bloß nicht mit. Zeigt Stärke und Charakter.
    Zeigt Ihnen, daß wir keine Idioten sind, die auf solches Getue reinfallen. Zeigt Ihnen den Stinkefinger. Jemand der uns vernichten will, kann niemals unser Partner sein oder werden.

    Antworten
  10. Kocher says:
    1 Jahr her

    … und, schon Scheine kassiert?

    Antworten

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