In einer Studie der Unternehmensberatung Berylls wird aufgezeigt, wie sich die lästigen Staus zumindest schon mal in München stark reduzieren ließen. Die Lösung klingt mal wieder denkbar einfach: automatisiert fahrende, elektrische Taxis. Aber ist die Gesellschaft schon reif für einen solchen Wandel?
Anstoß der Studie waren die 700.000 in München zugelassenen privaten Pkws. Hinzukommen die zahlreichen Pendler. München ist laut dem Verkehrsdatenanbieter „Intrix“ absoluter Spitzenreiter in Sachen Stau. Die Staurate am Gesamtverkehr liegt durchschnittlich bei 25 Prozent. Pro Kopf liegt die Wartezeit in Kolonnen im Jahr bei 49 Stunden. Sogenannte Robotaxis könnten nach Vorstellung der Unternehmensberatung Abhilfe schaffen. Die jeweiligen Nutzer sollen sogar zum Preis des aktuellen Öffentlichen Nahverkehr-Angebots von A nach B gebracht werden. Eine Reichweite von 150 Kilometer würde für das automatisierte E-Taxi bereits ausreichen. Die rund 200.000 privaten Pkws sollen durch 18.000 autonom agierende Robotaxis ersetzt werden. Diese Fahrzeuge würden dann effizienter genutzt werden. Fünfzig Prozent Auslastung gegen die momentan mickrige fünf prozentige Auslastung des eigenen Pkws. Die Leerfahrten der Robotaxis soll unter 15 Prozent liegen. Der lästige innerstädtische Parksuchverkehr wäre eliminiert. Preislich könnte jedem Nutzer eine Mobilitätsflatrate von 99 Euro pro Monat angeboten werden. Sehr theoretische Zukunftsmusik, denn im Moment ist es nur sehr schwer vorstellbar, dass sich der jetzige Autofahrer freiwillig von seinem eigenen fahrbaren Untersatz trennt.
Für die Taxiunternehmer bedeuten solche Planspiele: Entweder sie sind irgendwann ganz ausgerottet oder sie treten als die Betreiber dieser Robot-Taxis auf. Und während der Übergangsphase und wahrscheinlich auch danach wird es immer noch Fahrten geben, bei denen der „menschliche“ Faktor unersetzbar ist. Zumindest dann, solange Robot-Taxis noch keine Rollstuhlfahrer abholen können oder solange noch kein Greifarm das schwere Gepäck automatisiert in den Kofferraum lädt. nu
Foto: TU München
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