Nachdem den meisten Taxlern klar ist, dass sie jetzt ihre Aufzeichnungssysteme zeitnah an die TSE-Pflicht anpassen müssen, konnte Marktführer Hale in einem Webinar gerade zum Thema der Datenaufzeichnung, ‑speicherung und ‑pflege viele Fragezeichen auflösen.
Florian Plank als Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Branchenprimus Hale lud zur TSE-Schulung und Einführung ins Hale-Datencenter ein und alle kamen. Alle? Immerhin waren 60 Teilnehmer dabei – und werden nun sicherlich als Multiplikatoren ins Gewerbe hinein dienen.
Plank begann mit einer kurzen Umfrage, wann die Teilnehmenden ihre Umrüstung planen. Das Ergebnis: Rund ein Drittel will so schnell wie möglich umrüsten, ein Viertel bis Ende 2024. Im Ergebnis will die Hälfte wirklich zeitnah Gas geben, ein weiteres Drittel im 1. Halbjahr 2025. Der kleine Rest will erst im 2. Halbjahr 2025 tätig werden. Das Thema und seine Dringlichkeit scheinen nun also endgültig in der Taxi- und Mietwagenbranche angekommen zu sein.
Im anschließenden Webinar stellte Plank dann noch einmal umfassend das mögliche TSE-Komplettpaket der Österreicher Schritt für Schritt vor, bevor er besonders intensiv auf die Funktionen des Hale-Datencenters einging. Parallel konnten die Teilnehmer ihre verbleibenden Fragen über eine Chatfunktion ausformulieren. Zum Abschluss ging Florian Plank dann auf jede einzelne Frage ein und lieferte Antworten.
Das Datencenter können Hale-Kunden über drei verschiedene Datenlösungen nutzen: Hale Fiskal, Hale Business und Hale Professional (Taxi Times berichtete). Über die Integration des Datencenters in das betriebliche Aufzeichnungssystem erfüllen dessen Nutzer nicht nur die neuen TSE-Pflichten, sie können parallel auch den Mehrwert der so verfügbaren Datenvielfalt für ihren Betrieb nutzen. Das Datencenter ist dabei nicht nur TSE-konform, parallel kann es noch viel mehr und unterstützt seine Nutzer im gesamten Tagesgeschäft und Fahrbetrieb.
Ein besonderer Fokus lag im Webinar natürlich auf der möglichen Umgehensweise mit Festpreisen und Krankenfahrten im Rahmen der Datenaufzeichnung und ‑speicherung. Die Problematik ist hier, dass speziell für Krankenfahrten oftmals besondere Tarife vertraglich mit den Krankenkassen vereinbart sind, die über die Taxameter nicht erfasst werden. Je nach Unternehmen können dazu verschiedene Funktionen des Systems genutzt werden, alle mit dem Ziel, den Nachbearbeitungsbedarf der steuerlich relevanten Einnahmeursprungsaufzeichnungen möglichst gering zu halten.
Festpreise und Pauschalfahrpreise können dabei direkt an das aktuelle Taxameter MCT07 oder alternativ über die SEI-Box übermittelt werden, um so von vornherein die richtigen Fahrpreise im Datensatz zu hinterlegen. Bei Krankenfahrten können die Fahrerinnen und Fahrer solche Fahrten, bei denen ihnen der Fahrpreis nicht bekannt ist, als Krankenfahrten oder auch Dialysefahrten markieren, um so die nachträgliche Bearbeitung zu erleichtern. Auch ist es möglich, solchen Fahrten den Fahrpreis 0 Euro zuzuordnen, um die Versteuerung falscher Fahrpreise von vornherein zu verhindern.
Im Datencenter können die Unternehmen dann eigene Tarife definieren, um Fahrpreise mit Korrekturbedarf schneller und übersichtlicher korrigieren zu können. Eine automatische Übernahme von Krankenfahrttarifen ist allerdings nicht vorgesehen, wie Plank auf Kundenfrage erklärte, da hier einfach zu viele verschiedene Vereinbarungen kursieren. Nachvollziehbar, denn auch wenn klar ist, wo der Patient versichert ist, wird letztlich doch der Unternehmer entscheiden müssen, welche Tarifvereinbarung hier für sein Unternehmen zur Anwendung kommen muss.
Auf das Thema Krankenfahrten geht im Übrigen auch ein Video noch einmal im Detail ein, welches über das Hale-Datencenter verfügbar ist. Unter Verwendung dieses neuen Krankenfahrttools kann das Hale-Datenterminal eine Erfassung und Verwaltung von Krankenfahrten ermöglichen – inklusive einer direkten Abrechnung mit den Kostenträgern auf Knopfdruck. Der Preis zur Nutzung des im Datencenter aktivierbaren Tools ist vom Umsatzvolumen der abzurechnenden Krankenfahrten abhängig. Eine detaillierte Kundeninformation über dieses neue Tool kann bei Interesse direkt bei Hale angefragt werden.
Auch mit weiteren Zusatzmodulen, die je nach gewählter Datenlösung inkludiert sind, können Taxi- und Mietwagenunternehmen ihre betrieblichen Abläufe punktuell noch weiter optimieren und automatisieren. Auf Basis aktueller Kundenbedürfnisse und ‑wünsche entwickelt Hale nach Planks Angaben auch laufend weitere Lösungen zur Unterstützung im täglichen Fahrbetrieb. So verwies Plank auch auf ein POS-Kreditkartenterminal, mit welchem die Abrechnung bargeldloser Kartenzahlungen zukünftig systemintegriert ermöglicht werden soll – weitere Informationen dazu sollen in Kürze folgen. Alle Daten werden im zertifizierten Rechenzentrum in Karlsruhe gespeichert. Auf Kundenwunsch können Daten dabei auch an verschiedene andere Datendienstleister übertragen werden.
Schon verfügbar ist übrigens auch die Hale-App, die in den Android-Stores heruntergeladen werden kann. Zusätzlich ist eine spezielle Fahrer-App in der Entwicklung, über die dann in Kombination mit der MCT-07 oder auch der SEI-03 Zusatzeingaben erfasst werden können. Dafür sucht Hale aktuell noch Testpartner. Wer Interesse an diesem sich in der Entwicklung befindlichen neuen Hale-Tool hat, darf sich gern bei Hale für eine Kooperation melden. Weitere Informationen zu dieser Fahrer-App werden dann zeitnah durch Hale erfolgen.
Auf eine Teilnehmerfrage hin stellte Plank im Webinar im Übrigen fest, dass der Zugang zum Hale-Datencenter keiner Arbeitsplatzbeschränkung unterliegt. So können also gleichzeitig Tagesabrechnungen erstellt, Krankenfahrten abgerechnet und Datenanalysen extrahiert werden, ohne dass das Datencenter dazu die gleichzeitige Nutzung durch mehrere Kollegen auf eine maximale Anzahl beschränkt.
Im Rahmen der aktuellen Entwicklungen zum Thema der Meldepflicht von eingesetzten TSE-Lösungen gegenüber den Finanzbehörden (Taxi Times berichtete) konnte Florian Plank den Teilnehmenden im Webinar berichten, dass das Hale-Datencenter dafür zukünftig über eine Funktion verfügen wird, welche solche Meldungen an die Eric-Schnittstelle der Finanzbehörden entweder automatisiert erstellt oder alternativ zumindest über eine Reminder-Meldung darauf verweist, dass eine solche Meldung ansteht. So können diese wichtigen Details im Unternehmensalltag nicht untergehen.
Allein aufgrund der Komplexität der Vernetzungen und Funktionen wäre es ansonsten sicherlich geradezu vermessen, hier die Inhalte des Webinars eins zu eins wiedergeben zu wollen. Hier kann Taxi Times nur auf das Webinar selbst verweisen. Eine Webinar-Aufzeichnung ist derzeit zwar nicht veröffentlicht, es besteht aber die Möglichkeit, diese bei Interesse direkt bei Hale anzufordern. Weitere Informationen zum Hale-Datencenter sind parallel unter diesem Link abrufbar. Für Anfang August plant Hale aber auch weitere Webinare zum Thema TSE und Datencenter sowie zum neuen Zusatzmodul Krankenfahrten. Die notwendigen Links zur Webinar-Anmeldung sind schon jetzt hier zu finden: Hale Webinar TSE und Hale Webinar Krankenfahrten. rw
Hinweis der Redaktion: Eine Auswahl der bei Taxi Times bisher veröffentlichten Beiträge zum Thema TSE-Pflicht finden Sie hier.
Beitragsbild: Collage Remmer Witte