Der Berliner Lokalpolitiker und CDU-Abgeordnete Dregger will, einem Bericht von „Rbb24“ zu Folge, Taxifahrer im Kampf gegen Raser einsetzen. Sie sollen helfen, Temposünder rechtzeitig zu stoppen.
Ausschlaggebend für den gewagten Vorstoß des innenpolitischen Sprechers der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus war der Raser-Unfall auf dem Berliner Kurfürstendamm am Ostersonntag. Vier Männer wurden dabei verletzt. Der Motorblock wurde durch die Wucht des Aufpralls herausgerissen, durch umherfliegende Fahrzeugteile wurde ein weiteres, unbeteiligtes Auto beschädigt.
Seit längerem ist der Kudamm als illegale Rennstrecke in Berlin bekannt. Dort kommt es immer wieder zu Unfällen aufgrund des Kräftemessens von gepimpten Autos. Geht es nach der CDU, sollen Taxifahrer fortan als eine Art Sheriff fungieren. Sie sollen Fälle von Raserei der Polizei melden, damit diese dann schneller eingreifen kann.
Interessant sind die unmittelbaren Reaktionen der Leser des Berichts des „Rbb“. Von denen sind nicht wenige der Meinung, die CDU mache den Bock zum Gärtner. „Es sind doch oft die Taxifahrer, die Nachts innerorts bei 50 km/h zulässiger Geschwindigkeit 80 km/h und mehr fahren. Dieser Vorschlag kann nur von Jemandem kommen, der nie Nachts Taxi gefahren ist.“ Viel Anklang findet der Vorschlag zumindest bei der Leserschaft nicht: „Taxifahrer sollen helfen, Raser zu stoppen? Sie sollen ausbaden, dass die Berliner Polizei systematisch kaputtgespart wurde? Was für ein verquerer Gedankengang! Aber einen durchführbaren Vorschlag hätte ich: Statt das Polizisten gemütlich vor dem PC sitzen und twittern, welche Straftaten begangen wurden, sollten sie besser draußen unterwegs sein, um Straftaten möglichst zu verhindern!“ Bleibt abzuwarten, wieviel Zuspruch der Vorstoß bei der Gesetzgebung findet. nu
Symbol-Foto: Taxi Times
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Prinzipiell ist es richtig, daß Raser zur Rechenschaft gezogen werden. Es ist allerdings ein Unterschied, ob man beruflich mit einer dafür geschaffenen Droschke mit DEN zugehörigen Versicherungen unterwegs ist, oder ob man privat mit einem Rennauto unterwegs ist, daß auch noch unterversichert, oder im Falle eines sofortigen polizeilichen Betriebserlaubnisentzuges, dann überhaupt nicht mehr. So wird nicht der Gärtner zum Bock gemacht. Wer sowas behauptet, hat keine Ahnung. Privatiers, die weniger als 30 Stunden pro Woche bei Dunkelheit auf der Straße verbringen, können nur falsche Meinungen in die Welt setzen, die auf Emotionen beruhen und nicht auf Fakten. Es fehlt allerdings für einen eventuellen abgesetzten „Notruf“ , bzw. Meldung die notwendige Infrastruktur. Das Internet könnte hier sehr hilfreich und ein kostengünstiges Instrument sein. Von daher ist eine Überlegung, Taxifahrer als Helfer gegen Raser fungieren zu lassen, dringend zu bejahen.