Ganz wie bei der IAA ist auch das Interesse der Autohersteller an der Taximesse längst nicht mehr wie es früher einmal war, denn nur noch vereinzelt nutzten Fahrzeughersteller den Branchentreff, um ihre Fahrzeuge zu präsentieren. In vorderster Front: Volkswagen
Noch vor wenigen Jahren wurde im Rahmen der Taximesse auf Kosten von Mercedes oder VW ausgiebig gefeiert. Hier hat sich in der Zwischenzeit einiges geändert. In diesem Jahr war beispielsweise nicht einmal mehr ein Mercedes Händler auf der Messe als Aussteller verzeichnet. Damit fand die Europäische Taximesse seit Ihrem bestehen erstmals ohne ein ausgestelltes Taxi mit Stern statt.
In dessen Fußstapfen trat der VW-Konzern. Bereits am Eingang wurden die Besucher von einem Volkswagen Touran Taxi vom Dortmunder VW-Zentrum empfangen. Das Diesel-Modell war der Hauptgewinn der großen Tombola. Der glückliche Gewinner kam aus Rheinland-Pfalz.
Die Taxisparte von Volkswagen wurde auf der Taximesse unermüdlich durch Joachim Flämig von Volkswagen Nutzfahrzeuge und Melanie Neugebauer von Volkswagen PKW repräsentiert. Beiden hatte neben zahlreichen Premieren auch einige Überraschungen mit nach Köln gebracht. So fehlte auf dem großen Messestand beispielsweise bei den Nutzfahrzeugen der Volkswagen Caddy. Das war aber nicht schlimm, da der Wagen bei den zahlreich anwesenden Rollstuhl-Umbauern zur Genüge begutachtet werden konnte. Stattdessen bestand das VW-Nutzfahrzeug-Dreigestirn in Köln aus dem bekannten Multivan, dem ID. Buzz, der als Taxi mit langem Radstand in Köln seine Premiere feierte und aus dem langersehnten neuen Transporter, der als Caravelle, zwar ohne Folierung, aber dennoch als seriennahe Taxi-Studie zu sehen war. Studie deshalb, weil noch letzte Abstimmungen notwendig sind, bis der Wagen auch als Taxi konzessioniert werden kann.
Bei den PKW von Volkswagen war neben dem VW ID.7– auch ein VW ID.4-Taxi ausgestellt. Der ID.4 fiel insbesondere durch seine Farbgebung auf, denn wegen der verbauten Sensoren an der Front muss der ‘Kühlergrill’ aktuell ohne Folierung auskommen. Beide Fahrzeuge sind derzeit nur über externe Umrüster als Taxi bestellbar. Im kommenden Jahr will Volkswagen den ID.4 aber auch ab Werk mit Taxiumrüstung und entsprechendem Robust-Sitz vom Band laufen lassen.
Eine echte Messeüberraschung war aber ein Passat Variant in Hellelfenbein. Er ist ab sofort auch mit 20 Prozent Rabatt als Taxi bestellbar. Bei diesem Modell verlässt sich der Volkswagen Konzern auch auf eine ausserhäusige Umrüstung. Volkswagen empfiehlt beispielsweise die Umrüstung bei dem Hamburger Spezialisten Reuss.
Melanie Neugebauer konnte aber noch ein weiteres neues Taxi zumindest auf der Tonspur ankündigen. Ab dem 1.1. 2026 soll der VW Tayron bestellbar sein und auf dem gleichen Weg wie der Passat zu einem Taxi werden. Der Tayron wir als Nachfolger des VW Tiguan Allspace lanciert und bietet bis zu sieben Sitzplätze. Auch bei diesem neuen Modell soll es 20 Prozent Nachlass für Taxikunden und eine Finanzierung mit 3,99 Prozent geben.
Über die ausgestellten Taximodelle weiterer Hersteller berichten wir in Kürze in weiteren Teilen:
Volvo: Hybrid-Modelle ersetzen Diesel-Varianten
Nio, GWM, BYD und MG: Die Modelle aus China
Toyota: Hybrid und Inklusion
Unser Fazit: Wirkliche Überraschungen gab es bei der diesjährigen Taximesse nur bei Volkswagen (Passat und Transporter) zu sehen. Mehr Engagement von weiteren Fahrzeugherstellern wäre wirklich wünschenswert, denn das Taxigewerbe lebt immer auch von Vielfalt und der Bedarf an Taxi-Limousinen ist weiterhin unbestritten hoch. sg
Das Beitragsfoto zeigt den Messestand von Volkswagen auf der Europäischen Taximesse 2024.