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Start Taxizentralen

Erste Taxizentrale in Deutschland kooperiert mit Uber

von Jürgen Hartmann
25. März 2025
Lesedauer ca. 3 Minuten.
9
Erste Taxizentrale in Deutschland kooperiert mit Uber
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Die Taxizentrale Stuttgart und der US-Vermittlungsdienst Uber haben eine Kooperation vereinbart. 

Die Stuttgarter Zeitung überraschte die Taxibranche gestern Abend mit einer Meldung, wonach Kunden, die über die Uber-App ein Taxi bestellen, jetzt auch Taxis angeboten bekommen, die bei der Stuttgarter Taxizentrale „TAZ“ angeschlossen sind. Eine solche Kooperation ist erstmalig in Deutschland, stellt die Zeitung (zurecht) fest.

Zu Wort kommen im Zeitungsartikel beide Beteiligten. Iordanis Georgiadis, Vorstand der TAZ wird mit den Worten zitiert, dass von der gesteigerten Transparenz beide Seiten profitieren würden: „Die Fahrer, vor allem aber auch die Kunden“.

Für Uber darf deren Deutschland-Chef Christoph Weigler sprechen: Es sei ein wichtiger Schritt, „um die Zusammenarbeit mit der Taxibranche partnerschaftlich auszubauen“. Weigler und Georgiadis haben sich für den Beitrag auch zu einem Fototermin getroffen. Gezeigt wird, wie beide an einem Taxi mit offener Fahrertüre stehen. An der Fahrertüre ist eine Uber-Werbung angebracht, auf dem Dach ist ein Taxischild montiert.

Wie so oft bei Zeitungsartikeln sind auch in dieser Meldung einige fachliche Fehler: So berichtet der Redakteur beispielsweise davon, dass Uber-Fahrzeuge als „Leihwagen“ dienen und deshalb anders besteuert würden. Leihwagen sind jedoch Fahrzeuge von Sixt, Europcar und Co., die man als Kunde mieten kann und dann selber fährt. Uber-Partner sind dagegen Unternehmer, die mit konzessionierten Mietwagen mit Chauffeur befördern. Hier werden die Kunden – wie auch bei Taxis – gefahren.

Mietwagen unterliegen dem Personenbeförderungsgesetz. Ihre Rechte und vor allen Dingen auch Pflichten werden u.a. im § 49 beschrieben. Wer als Mietwagenunternehmer für Uber und andere Plattformen fährt, begeht größtenteils Rechtsbruch, da sich gesetzliche Vorgaben wie beispielsweise eine Rückkehrpflicht nach jedem Auftrag mit dem Geschäftsmodell von Uber nicht vereinbaren lassen.

Kunden, die ein Uber-Fahrzeug bestellen, erwarten, dass sie innerhalb weniger Minuten abgeholt werden. Damit dies gewährleistet ist, kreisen Uber-Mietwagen überall im Stadtgebiet umher oder warten an öffentlichen Plätzen auf den nächsten Auftrag. Rechtlich müssten sie allerdings nach jeder Fahrt zu ihrem Betriebssitz zurückkehren. Je nach Lage des Betriebssitzes würde dann die Anfahrt zum Kunden 30 Minuten oder länger dauern. Kunden würden bei solch langen Wartezeiten dann aber doch lieber ein Taxi bestellen, auch wenn sie dafür mehr Geld zahlen müssten. Durch die Rechtsverstöße verschaffen sich die Mietwagenunternehmer also einen unlauteren Wettbewerbsvorteil gegenüber der Taxibranche.

Die Stuttgarter Zeitung weist zurecht darauf hin, dass diese Rechtsverstöße beim Taxigewerbe auf Protest stoßen und erinnert auch daran, dass man gerade in Stuttgart erst vor kurzem mit einer Taxidemo gegen Uber protestiert habe – mit Erfolg, wie Taxi Times erst letzte Woche berichten konnte.

Für Georgiadis sei dies laut Stuttgarter Zeitung aber kein Grund, vor einer Uber-Partnerschaft zurückzuschrecken. Von einem generellen Konflikt zwischen Taxigewerbe und Uber will Georgiadis gegenüber der Zeitung nicht sprechen, der Protest habe sich lediglich auf die „Schwarzen Schafe in der Mietwagenbranche gerichtet“.

In einem internen Statement beklagt sich der Stuttgarter Zentralenchef allerdings, dass im Zeitungsartikel nicht alle Aspekte erwähnt worden seien: „Eigentlich haben wir nur die Rahmenbedingungen festgelegt für Unternehmer, die schon längst für Uber fahren.“ Gegenüber Taxi Times hat Georgiadis bisher noch keine Stellungnahme abgegeben. (Hier gehts zum nachträglichen Statement von Danis Georgiadis)

Dies steht allerdings im Widerspruch zur Information der Stuttgarter Zeitung, wonach mehr als 50 Prozent der rund 900 Taxifahrer in Stuttgart und der Umgebung bereits im Umgang mit der Uber-App geschult worden seien.

Anmerkung der Redaktion: Man darf gespannt sein, wie diese Geschichte noch weitergeht. Wer den Artikel der Stuttgarter Zeitung analysiert, muss zu dem Schluss kommen, dass vor allem Uber von dieser Kooperation profitieren wird. „Für Uber ist die prestigeträchtige Kooperation mit einer solch traditionsreichen Taxigenossenschaft eine Art von Legitimation endlich in der Branche ernst genommen zu werden“, schreibt die Zeitung.

Der Vorstand der Stuttgarter Taxizentrale und auch alle seine angeschlossenen Teilnehmer werden der Taxibranche gut erklären müssen, warum sie sich dafür hergeben, einer auf Zerstörung und Rechtsbruch ausgelegten Plattform zu legitimieren. jh

Beitragsfoto: Uber Deutschland Chef Christoph Weigler und Iordanis Georgiadis, Vorstand der TAZ reichen sich die Hand.

Tags: Christoph WeiglerIordanis GeorgiadisKooperationTaxi Auto Zentrale StuttgartTaxizentrale StuttgartUber
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Jürgen Hartmann

Der Verlagskaufmann und ehemalige Taxiunternehmer gründete 2014, als Reaktion auf die Veränderungen innerhalb des Taxigewerbes, den Taxi Times Verlag. Als Herausgeber etablierte er die Taxi Times Print-Magazine und das Onlineportal Taxi-Times.com mit dem Anspruch, ein Sprachrohr für die Taxibranche zu schaffen.

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Kommentare 9

  1. HUBER says:
    9 Monaten her

    Das ist die Kapitulation! Schämt euch. Uber beutet nicht nur die Fahrer , sondern auch Deutschland aus. Keine Steuern. Illegalität. Gesetze ignorieren. Etc. etc.

    Antworten
  2. J. Chronor says:
    9 Monaten her

    Einem Herrn Weigler auch nur ein Wort zu glauben, ist einfach nur peinlich!

    Uber hat von erster Sekunde an auf unsere Gesetze gespuckt. Es war von erster Sekunde an ein von Uber erklärter Krieg gegen das Taxigewerbe. Jeder kann sich im Internet das Interview von ex-Uber-CEO Kalanick ansehen, in dem er erklärt hat, das Taxi töten zu wollen, und zwar weltweit.

    Warum hat ausgerechnet eine Taxi-Genossenschaft die Absicht, unseren Todfeind zu unterstützen?

    Wenn es nur um ‚die schwarzen Schafe‘ geht, dann lass doch die ’seriösen‘ Mietwagen gegen gegen die kriminellen Machenschaften in deren eigenen Reihen zusammen mit uns auftreten.

    Doch zu offensichtlich ist, die ’seriösen‘ schicken ihre Fahrzeuge eben auch mit Aufträgen von Uber&Co durch die Gegend und verstoßen gegen die Rückkehrpflicht. Diese genügt nicht mehr als Abgrenzung zum Taxi!

    Zusammenarbeit? Partnerschaftlich?
    Einfach nur lächerlich und absichtlich gelogen wider besseres Wissen.

    Antworten
    • Laura says:
      9 Monaten her

      Kurz und bündig: Verräter

      Antworten
  3. Bruno says:
    8 Monaten her

    Gibts denn immer noch niemanden vom Staat/Stadt die z.B. gegen die ewigen Herumsteher in der Stadt mit Polizeihilfe vorgeht ? Oder etwa aus unserer Taxigilde die körperlich Stärksten ganz persönlich gegen die eigenen Verräter. Streiken ist ja m.E. nahezu lächerlich, außer daß die Bevölerung von den kriminellen Machenschaften von UBER ein bißerl was erfährt.

    Antworten
  4. Bruno says:
    8 Monaten her

    grausig

    Antworten
  5. Günter Forster says:
    8 Monaten her

    Die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber!

    Antworten
  6. Peter Pan says:
    8 Monaten her

    Uber leistet ganze Arbeit. Der Traum, einen gemeinsamen Aufkleber, der die nun endgültig fest zementierten Begriffe „Uber & Taxi“ damit in den Köpfen mit rechtmäßig zu verknüpfen.

    Antworten
  7. Ali Rıza Taşmış says:
    8 Monaten her

    Herr Giorgiadis hat keine gesunde Beziehung zur Realität, sondern eine stark verzerrte. Uber verfolgt einen einzigen Projekt, das Erwerben von potenziellen Kunden mit Dumpingpreisen, die gezielte Verdrängung von Gegnern und die Monopol Herrschaft auf dem Markt. Die Fahrpreise werden beliebig so hoch angesetzt, dass die Kunden die Verdrängten vermissen werden. Herr Giorgiadis greift entweder nach einem Schachzug aus Verzweiflung oder es sind verschleierte Interessen beider Parteien, anders lässt sich dieser Suizid-Schritt von Herrn Giorgiadis nicht erklären. Es ist eindeutig eine irreparable Entscheidung und hierbei ist keine geistig ausgewogene Grundquelle zu erkennen. Aus seinen Kommentaren ist nichts mit gesundem Verstand nachvollziehbares/erfassbares zu festzustellen. Traurig….sehr traurig, dass ein Vorstandsmitglied einer Taxizentrale in einem Großstadt wie Stuttgart befugt ist, so ein Missgeschick zu präsentieren…sowas nennt man Inkompetenz.

    Antworten
  8. Mike says:
    8 Monaten her

    Judas.

    Antworten

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