An den bundesweiten Protesten am 2. Juli nahmen auch Taxiunternehmer und Fahrer aus Köln, Leverkusen und Umgebung teil. Hier hatte der Veranstalter ganz bewusst keine Politiker eingeladen.
Unter herausfordernden Bedingungen, bei Temperaturen von fast 40°C, setzten auch in der größten Stadt Nordrhein-Westfalens mehrere hundert Taxifahrer aus Köln, Bergheim und Leverkusen am Mittwoch ein starkes Zeichen. Sie demonstrierten für fairen Wettbewerb und die längst überfällige Einführung von Mindestentgelten für Mietwagen.
Bereits ab 11 Uhr versammelten sich die teilnehmenden Taxifahrerinnen und Taxifahrer an der Deutzer Werft, einer Freifläche zwischen Deutzer Brücke und Severinsbrücke entlang des Rheins. Rund 600 Taxis fanden sich am Auftaktort der Demonstration ein. Demo-Ordner versorgten die Anwesenden mit Plakaten, Trillerpfeifen und zuckerfreien Getränken, um die Lage erträglicher zu gestalten. Die Betätigung der Hupe war von der Polizei untersagt worden.

Die ursprünglich geplante Auftaktkundgebung an der Deutzer Werft musste aufgrund der Witterungsbedingungen und der großen Hitze kurzfristig abgesagt werden. Dennoch nutzte Aleksandar Dragicevic, der Vorsitzende und Pressesprecher der Taxi Ruf Köln eG, die Gelegenheit, sich gegenüber den Medien zu äußern. Vor der Kulisse einer großen, kunstvoll gestalteten Figur („de kölsche Jeck“), die auf dem Dach eines Leichenwagen-ähnlichen Fahrzeugs befestigt war und das Thema Preisdumping visualisierte, beantwortete er die Fragen der anwesenden Vertreter von Radio und Fernsehen. So konnten die Positionen des Taxigewerbes trotz der Widrigkeiten klar kommuniziert werden.

Pünktlich um 12 Uhr setzte sich der Konvoi mit Polizeibegleitung in Bewegung. Die lange Fahrzeugkolonne fuhr über die Deutzer Brücke und den Neumarkt bis zum Breslauer Platz. Ziel war es, die Dringlichkeit der Anliegen des Gewerbes weithin sichtbar zu machen und auf die Notwendigkeit von Regulierungen hinzuweisen, die eine faire Wettbewerbsgrundlage im Personenbeförderungsmarkt schaffen.

Dragicevic erklärte, dass Politiker zu dieser Demonstration bewusst nicht explizit eingeladen worden waren. Die grundsätzliche Zustimmung der Politik zu den Forderungen des Taxigewerbes liege bereits vor; nun erwarte man die konkrete Umsetzung der besprochenen Maßnahmen. Im direkten Gespräch mit Taxi Times betonte Dragicevic zudem, dass das Taxigewerbe niemals aufgeben werde. Man werde weiter protestieren und auch noch lauter werden.
Das Taxigewerbe fordert vehement die Beendigung des unfairen Wettbewerbs durch Fahrdienste, die nicht den gleichen Auflagen unterliegen wie Taxis. Ein zentrales Anliegen ist die dringliche und rasche Einführung von Mindestentgelten für Mietwagen, um die wirtschaftliche Basis der Fahrerinnen und Fahrer nachhaltig zu sichern. Die Demonstration in Köln unterstrich die Entschlossenheit des Taxigewerbes, für verbesserte Rahmenbedingungen und eine zukunftsfähige Branche einzutreten. hs

Fotos: Simi








