Der Wirtschaftsverband der Gastronomie in Südtirol beklagt den andauernden Mangel an Taxis, der der Politik seit Jahren bekannt ist. Er fordert die Gemeinden dringend zur Erteilung neuer Konzessionen auf.

Touristen und Einheimische stehen in Südtirol des Öfteren im Regen, weil abends und am Wochenende keine Taxis mehr zu finden sind. Die Fachgruppe Gastronomie im Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) bezeichnet die Situation als alarmierend: Insbesondere in der Landeshauptstadt Bozen und weiteren größeren Gemeinden fehle es massiv an Taxis. Die derzeitige Zahl der Taxilizenzen reiche bei Weitem nicht aus, um der stark gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Das spüren nicht nur Einheimische und Gäste, sondern auch die Gastronomiebetriebe des Landes. Bozen hat 103.000 Einwohner und seit Februar dieses Jahres 60 Taxilizenzen.

„Die Situation ist seit Jahren bekannt, doch es passiert zu wenig“, schreibt der Präsident der Fachgruppe, Kurt Unterkofler, in einer Pressemitteilung. „Wir fordern die Gemeinden auf, endlich dieser Problematik nachzukommen und den tatsächlichen Bedarf an Taxidiensten zu erheben – und daraufhin die nötigen neuen Lizenzen auszustellen.“ Vor allem in Bozen richtet der Verband die dringende Forderung an die zuständige Stadträtin, Johanna Ramoser (SVP): Hier eskaliere die Situation. „Jetzt soll nicht nur geredet werden, sondern es braucht Beschlüsse. Die Kompetenz liegt allein bei den Gemeinden“, so Unterkofler.
Der Mangel an Taxis führt laut hds mitunter zu Schwierigkeiten, ein Taxi zu bekommen – mit negativen Folgen für Restaurantbesuche, Veranstaltungen und die allgemeine Aufenthaltsqualität. „Es ist ärgerlich und zugleich unverständlich, dass hier nicht längst gehandelt wurde“, so Unterkofler weiter. „Eine Erhöhung der Taxilizenzen ist überfällig und dringend notwendig, um den Bedürfnissen eines dynamischen Tourismus- und Wirtschaftsstandorts wie Südtirol gerecht zu werden.“ hs/ar
Beitragsbild: Immer öfter Mangelware – Taxis in Bozen; Foto: Axel Rühle








