Der Fahrdienstvermittler Uber scheint weiterhin alle Mittel auszuschöpfen, um die Einführung eines Mindesttarifs für Mietwagenfahrten in Essen zu verhindern. Während erneut Mietwagenfahrer auf die Straße gingen, um gegen den geplanten Tarif zu protestieren, den der Stadtrat voraussichtlich in seiner Sitzung am Mittwoch verabschieden möchte, versucht die Vermittlungsplattform nun offenbar Influencer zu kaufen.
Wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) berichtet, mobilisiert Uber derzeit in den sozialen Medien gegen den Mindesttarif. Dort suche man über „Kooperationsanfragen“ gezielt Influencer, die gegen den Tarif Stimmung machen sollen. Die sogenannten Creators werden gebeten, kurze Videos beziehungsweise Reels und Stories zu posten, in denen sie Beispiele für Preiserhöhungen zeigen. Die Community solle zudem dazu ermutigt werden, sich direkt an den Oberbürgermeister und die Stadt zu wenden. Die Influencer müssten hier allerdings nicht aus Überzeugung handeln: „Bitte nenne uns deine Preise“, heiße es in den Anfragen.
Uber lässt also nichts unversucht, um die Bevölkerung zu beeinflussen und zu manipulieren. Zuvor hatte man in einer Zeitungsanzeige die Leser dazu aufgefordert, ihre Meinung zur Einführung des Mindesttarifs direkt an Oberbürgermeister Thomas Kufen zu richten. In der Folge seien im Rathaus innerhalb weniger Tage mehrere Hundert Zuschriften eingegangen.
„Wir fahren.de“ hatte erneut zu einer Demonstration am gestrigen Montag aufgerufen. Bereits bei der ersten Protestfahrt Anfang September nahmen 54 Fahrzeuge teil, viele davon mit dem Logo der Vermittlungsplattform Uber. Gestern waren knapp 300 Fahrzeuge beteiligt. Der Demonstrationszug startete erneut am Grugaplatz in Rüttenscheid und endete mit einer Kundgebung vor dem Essener Rathaus. Der Redakteur der WAZ bezeichnete die Demo bereits im Vorfeld als zynisch. Warum Uber-Fahrer dagegen demonstrieren, dass sie mehr Geld bekommen sollen, stößt auch in den Medien mittlerweile immer mehr auf Unverständnis. Zudem erhärtet sich der Verdacht, dass die Teilnehmer, wie in München, mit Geld angelockt werden und gar nicht wissen, worum es eigentlich geht. Die Tatsache, dass an der Essener Uber-Demo viele Fahrzeuge mit fremden Kennzeichen teilnahmen, ist ein weiterer Beleg für den täglichen Rechtsbruch durch den Plattformanbieter. In Essen sind zahlreiche Mietwagen aus anderen Städten und Gemeinden unterwegs. Eigentlich müssten diese nach jeder Fahrt wieder zu ihrem Betriebssitz zurückkehren, doch sie tun dies nicht, weil die Dumpingfahrt in Essen wirtschaftlich dann noch unvorteilhafter wäre.
Sollte der Stadtrat morgen der Empfehlung des Verkehrsausschusses folgen dürfen die Fahrpreise bei Uber & Co. künftig nur noch maximal sieben Prozent unter dem Taxitarif liegen. Derzeit sind Fahrten mit Uber & Co. laut einem Gutachten von „Linne + Krause“, das die Stadt Essen im Vorfeld in Auftrag gegeben hat, brutto bis zu 38 Prozent günstiger. Dabei schwanken die Preise je nach Tageszeit und Nachfrage erheblich.
Das Gutachten wirft zudem einen kritischen Blick auf die Kontrolle der Zollbehörden. Thomas Krause, der das Gutachten vor dem Verkehrsausschuss präsentierte, erklärte, dass der Wettbewerbsvorteil von Uber & Co. vor allem in den geringeren Personalkosten liege. Bei ansonsten identischen Fixkosten werde hauptsächlich an den Fahrern gespart, indem Sozialabgaben vermieden werden. Ob dies eine weit verbreitete Praxis sei, sei unklar, doch der Gutachter kritisierte das Versagen der Zollbehörden, diese Verstöße zu überprüfen.
Im Verkehrsausschuss sprachen sich alle Fraktionen mit Ausnahme von FDP und Die Partei für die Einführung eines Mindesttarifs aus. Auch in der Ratssitzung am Mittwoch ist daher mit einer breiten Mehrheit für die Maßnahme zu rechnen. Dass sich die Münchner Geschichte doch noch wiederholt und entscheidende Politiker doch noch einkicken, sollte diesmal nicht passieren. Zu offensichtlich ist diesmal die Tatsache, dass der scheinbare Protest von Essener Bürgern von den Plattformen manipulativ und gekauft herbeigeführt wurde. nu
Beitragsfoto: Symbolbild, Foto: Willfried Wende, pixabay









Also von mir wurde jede Redaktion die versucht hat die Tatsachen zu Gunsten von Uber zu schreiben mit Fakten darauf hingewiesen sich entweder neutral zu verhalten oder wahrheitsgemäße Aussagen zu treffen und aufhören die Leser mit irreführenden Nachrichten zu futtern .
Zu Thema Influenza nicht mal die haben Bock auf uber .Das sieht man daran dass nur 1 einziger ein Video aufgenommen hat.
Wenn dieser Mindestpreis durchkommt , wie würde es dann mit den Fahrern, die aus allen Benachbarten Städten kommen aussehen???
Weil kein anderer Stadt hat leider etwas unternommen?
Sollte er kommen gilt der Mindestpreis für alle in Essen vermittelten Fahrten. Egal ob der Annehmer der Fahrt aus Essen, Düsseldorf, Berlin oder Pusemuckel kommt.