Gestern begann der Prozess am Münchner Landgericht um einen kaltblütigen Messerangriff am Valentinstag letzten Jahres gegen eine Dachauer Taxifahrerin. Besonders prekär: die 53-Jährige ist nicht zum ersten Mal Opfer einer verrohten Gewalttat.
Für die Taxifahrerin war es nicht der erste grausame Überfall. Bereits 2010 wäre sie von einem Fahrgast beinahe erdrosselt worden. Mehreren Medienberichten zu Folge kämpfte sie sich nur langsam wieder zurück in das Berufsleben und hinter das Taxisteuer.
Am Valentinstag 2016 wurde sie jedoch erneut brutal überfallen und ausgeraubt. Ein 35-Jähriger stark alkoholisierter Rumäne ließ sich vom Bahnhof in Dachau zu einem vermeintlichen Restaurant nach Markt Indersdorf fahren. Im Ort angekommen, zückte der mehrfach vorbestrafte Täter ein Messer mit einer Klingenlänge von 7,5 cm und fordert die Taxifahrerin auf, in einen Waldweg einzubiegen. Dort stoppte die 53-Jährige und versucht zu fliehen. Doch vor dem Auto fügte der Täter ihr fünf Schnittwunden an den Fingern und dem Unterarm zu. Als die Frau zu Boden ging, trat er ihr mehrfach gegen den Kopf. „Wie auf einen Fußball. Ich hatte Panik, Todesangst.“ wird das Opfer in einem Zeitungsbericht zitiert. Am Hinterkopf erlitt die Taxifahrerin eine Platz- und eine Risswunde. Zudem wurden ihr zwei Zähne ausgeschlagen. Mit dem Wagen im Wert von 25 000 Euro flüchtete der Rumäne. Der Angeklagte tankte vermutlich im Rausch einen falschen Kraftstoff, sodass seine Fahrt im Fluchtauto in der Nähe von Trier zu Ende war. Der Täter setzte sich weiter in seine rumänische Heimat ab. Das Auto wurde samt Tatwaffe von der Polizei sichergestellt und der 35-Jährige dank europäischen Haftbefehls im April letzten Jahres festgenommen.
Laut Anklageschrift leidet die Kollegin an einer posttraumatischen Belastungsstörung und kann ihren Beruf trotz psychologischer Betreuung derzeit nicht nachgehen. Ans Steuer wolle sie nie wieder zurückkehren. nu
Symbol-Foto: Landgericht München
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