Was unter dem Deckmantel einer mäßig kontrollierenden Plattform in einer Großstadt-Anonymität funktioniert, müsste doch als Einzelkämpfer im ländlichen Bereich auch möglich sein. Zumindest dachte sich das wohl ein 58-jährigen Mann aus dem Passeiertal. Doch er hat die Rechnung ohne die aufmerksame Südtiroler Polizei gemacht.
Was zunächst wie ein bloßes Gerücht klang, sorgte bei den Taxiunternehmen der Region für massiven Unmut: Trotz guter Touristensaison gingen die Aufträge spürbar zurück. Bald machte in der Talgemeinde die Vermutung die Runde, ein „neuer Fahrer“ sei unterwegs – mit auffallend günstigen Preisen und flexiblen Fahrzeiten, besonders nachts. Mehrere Taxifahrer wandten sich daraufhin an die Polizei in St. Leonhard in Passeier. Die Beamten nahmen die Hinweise ernst und begannen mit gezielten Ermittlungen. Sie observierten stark frequentierte Lokale, führten Kontrollen durch und werteten Videoaufzeichnungen entlang des Passeiertals aus.
Schließlich wurde der Verdächtige identifiziert und zugleich der Tat überführt. Es handelt sich um einen 58-jährigen italienischen Staatsbürger aus dem Tal, der über Monate hinweg ohne jegliche Genehmigung Fahrgäste beförderte. Mehreren Medienberichten zur Folge, war der Mann laut polizeilichen Angaben hauptsächlich an Wochenenden und in den Nachtstunden unterwegs – bevorzugt zwischen Meran und dem Passeiertal, wenn Bars und Lokale schlossen. Das Fahrzeug wurde durch die Beamten sichergestellt, eine mögliche endgültige Konfiszierung sei nicht auszuschließen. Dem 58-jährigen Fahrer drohen darüber hinaus Verwaltungsstrafen von bis zu 7.400 Euro sowie eine mögliche Sperre des Führerscheins. Auch steuerrechtliche Konsequenzen würden derzeit noch geprüft.
Die Ermittler betonten, dass der illegale Fahrdienst nicht nur unlauteren Wettbewerb gegenüber den lizenzierten Taxiunternehmen darstellte, sondern auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Fahrgäste bedeutete – da keinerlei technische Prüfungen oder Versicherungsnachweise vorlagen. nu
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