Er war einer der erfolgreichsten Funktionsträger der Taxi- und Mietwagenbranche – bis ihn eine schwere Krankheit zurückwarf. Michael Müller ist dieser nun im Alter von 68 Jahren erlegen.
Die Taxibranche trauert um einen ihrer engagiertesten Gewerbepolitiker. Michael Müller, Präsident der beiden Bundesverbände BVTM (früher BZP) sowie des 2020 gegründeten TMV, ist am heutigen Sonntag nach schwerer Krankheit gestorben.
Der aus Göttingen stammende Müller betrieb dort ein Mietwagengeschäft, das sich ganz auf Krankenfahrten spezialisiert hatte und das er so gut führte, dass ihm viel Zeit für wichtige Ehrenämter blieb. So war er beispielsweise über viele Jahre der Vorsitzende der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen innerhalb des Gesamtverbands Verkehrsgewerbe Niedersachsen, ehe er das Amt aus Krankheitsgründen an Gundula Hauenstein übergab.
Auf Bundesebene engagierte sich Michael Müller für den Bundesverband BZP, dessen gewerbepolitische Arbeit er zunächst als Vizepräsident und später als Präsident entscheidend mitbestimmte. Unter seiner Präsidentschaft vollzog der Bundesverband einen Namenswechsel vom damaligen BZP zum „Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM), der in einem Nachruf auch noch einen weiteren Meilenstein hervorhebt: „Einen seiner größten Erfolge sah Michael Müller in der Einführung der sogenannten „BZP-Schnittstelle“. Hinter diesem technischen Begriff stand eine Vision: die gewerbeeigenen Taxi-Apps zu verbinden – im Sinne von Gemeinschaft, Fortschritt und besserem Service für alle Fahrgäste“..
Unvergessen bleibt auch Müllers Engagement für eine Novelle des PBefG, die dann 2021 schließlich umgesetzt wurde. Müller scheute bei den Beratungen zu diesem Gesetz nicht den offenen Konflikt mit dem damaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der eine Novelle ganz im Sinne der Plattformen durchdrücken wollte. Unter seiner tatkräftigen Mitwirkung organisierte der BVTM einen bundesweiten Taxi-Aktionstag „Scheuerwehr“, bei dem in unzähligen Städten und Gemeinden mehrere zehntausend Taxis gegen die von Scheuer geplante PBefG-Reform protestierten. Wenig später tourte Müller durch alle 16 Bundesländer und demonstrierte vor den jeweiligen Landesparlamenten (Scheuerwehr-Tour).
Müllers Engagement sollte sich auszahlen: Die dann tatsächlich verabschiedete Gesetzesnovelle enthielt zahlreiche Bestimmungen, die – bei konsequenter Umsetzung – für einen gleichen Wettbewerb zwischen Taxi und Mietwagen hätten sorgen können (heute weiß man, dass nur sehr wenig davon bisher umgesetzt wurde).
Der Preis für diesen Erfolg war hoch, denn nicht alle Forderungen des Bundesverbands fanden unter allen Mitgliedern uneingeschränkte Zustimmung. Die Frage beispielsweise, ob man als Verband auch eine Karenzzeit für Mietwagenbestellungen einfordern soll, entzweite die Mitglieder und den dreiköpfigen Vorstand und führte letztendlich zu einer Spaltung, die bis heute anhält.
Michael Müller zählte am 21. Dezember 2020 mit seinem Niedersächsischen GVN zu den Gründungsmitgliedern des Taxi- und Mietwagenverbands (TMV) und wurde dessen Präsident. Als er das Amt krankheitsbedingt nicht mehr ausführen konnte, wurde Thomas Kroker sein Nachfolger und Müller zum Ehrenpräsidenten ernannt.
In einer Kondulenzanzeige würdigte der TMV sein Gründungsmitglied als „Kämpfer mit großem Einsatz für unser Gewerbe. Wir verlieren mit ihm einen Freund, einen Förderer und einen herzensguten Menschen und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. “
Auch der BVTM stellt die Menschlichkeit in den Vordergrund seines Nachrufs: „Michael Müller lebte das Taxigewerbe – mit ganzer Leidenschaft, mit unbeirrbarem Einsatz und mit einem großen Herzen für die Menschen, die darin arbeiten.“
Michael Müller hatte sein Leben voll und ganz dem Taxi- und Mietwagengewerbe gewidmet. Er war innerhalb der Branche, aber auch in der Politik ein allseits geschätzter und anerkannter Interessenvertreter, der immer ein offenes Ohr für jeden hatte. jh
Beitragsfoto:Taxi Times









Mein herzliches Beileid zum Tod von Michael Müller.🙏🏽🎩🕯️