Während Saarbrücken ab 2026 ein Frauen-Nacht-Taxi zur Stärkung des Sicherheitsgefühls auf nächtlichen Heimwegen testet, hat Passau ein ähnliches Konzept klar abgelehnt. Zwei Städte, zwei unterschiedliche Wege beim Thema Sicherheit.
Saarbrücken will Frauen künftig mit einem speziellen Nacht-Taxi mehr Sicherheit auf dem Heimweg bieten. Ab dem kommenden Jahr startet dazu ein Pilotprojekt. Ziel ist es, Frauen nachts eine sichere und verlässliche Beförderungsmöglichkeit anzubieten. Das Frauen-Nacht-Taxi soll auf einem Gutschein-System basieren: Frauen können fünf Gutscheine im Wert von jeweils neun Euro erhalten und diese für nächtliche Fahrten einlösen. Die Fahrzeuge sollen von außen klar erkennbar sein, teilnehmende Fahrerinnen und Fahrer werden vorab extra geschult. Für die Testphase stehen 50.000 Euro im Haushalt bereit. Das Projekt wird vom Frauenbüro der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Frauennotruf Saarland und der dortigen Taxizentrale umgesetzt. „Nur auf einem tragfähigen Fundament kann das Angebot langfristig erfolgreich sein“, wird Julia Sapelkina vom Frauennotruf in einem Artikel des Saarländischen Rundfunks zitiert. Nach der Pilotphase will die Stadt auswerten, wie das Angebot angenommen wurde und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.
Während Saarbrücken mit dem Projekt in die Testphase geht, hat sich Passau gegen ein ähnliches Modell entschieden. Im dortigen Ordnungsausschuss stand am Donnerstag die Frage im Raum, ob die Stadt ein Nacht-Taxi-Gutschein-System für Frauen, Transpersonen, nicht-binäre Menschen und Personen mit dem Geschlechtseintrag „divers“ fördern soll. Die Abstimmung fiel deutlich gegen den Vorschlag aus.
So zeigen sich in Deutschland unterschiedliche Wege im Umgang mit nächtlicher Sicherheit: Während Saarbrücken neue Schutzkonzepte erprobt, bleibt Passau beim Status quo und verweist auf das bestehende Anrufsammeltaxiangebot. nu
Beitragsfoto: Symbolbild, Frauen-Nacht-Taxi, pexels








