General Motors hat in San Francisco seit einigen Wochen autonome, elektrisch angetriebene Fahrzeuge im Einsatz, die Einzelpersonen oder Fahrgemeinschaften über eine eigene App rund um die Uhr transportieren. Das Angebot heißt „Cruise Anywhere“, berichten TechCrunch und electrek.
Die GM-Tochter Cruise setzt in ihrer neuen Plattform selbstfahrende, elektrisch angetriebene Wagen des Typs Chevrolet Bolt EV ein. Das kalifornische Gesetz schreibt zwar noch vor, dass ein Fahrer sicherheitshalber an Bord sein muss, um in Notfällen eingreifen zu können. Dies sei aber nur in wenigen Fällen notwendig geworden, wird Cruise-Geschäftsführer Kyle Vogt von TechCrunch zitiert.
Die Beta-Version der Software, die von den Anbietern selbst als „Ride Sharing“ oder „Ride Hailing“ bezeichnet wird, aber tatsächlich ein Taxi-Netzwerk ist, wird bereits seit einigen Wochen von Angestellten im Testbetrieb genutzt. Laut Aussage des CEO Vogt nutzen einige Angestellte diese Art des Taxi-Service bereits als bevorzugtes Transportmittel. Man sei positiv überrascht, wie rasch sich die Technologie entwickle. In den nächsten Monaten sollen über hundert weitere Fahrzeuge der Testflotte hinzugefügt werden, die in ganz San Francisco ihren Dienst versehen sollen.
General Motors Company beschäftigt sich schon seit längerem mit der Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen. Im letzten Jahr hat der Autohersteller die Firma Cruise übernommen, die an der Entwicklung der Software arbeitet.
Die Software dient aber nicht nur zur Erprobung der autonomen Fahrzeuge von GM, sondern soll ein eigenes, vollwertiges Produkt werden. In Zukunft könne man so auch anderen Partnern offenstehen. Am Ende seien viele Aspekte beim autonomen Fahren für den Kunden wichtig, so Vogt. Damit könne man einen Markterfolg und „gesellschaftlichen Nutzen“ schneller erzielen.
Wer der Partner sein könnte, wurde offen gelassen. Im Januar ist der Autokonzern mit 500 Millionen Dollar bei Lyft eingestiegen, um, so berichtete das Magazin Forbes, das Rennen im autonomen Fahren gegen Tesla, Google und Uber zu gewinnen. Nach Ansicht des Präsidenten von Lyft, John Zimmer, werden Roboter-Taxis in weniger als zehn Jahren den Dienst erbringen. GM-Räsident Dan Ammann sagte, das Angebot stünde kurz vor der Marktreife. Sobald Lyft aufhöre, mit „menschlichen Subunternehmern Geld zu verbrennen“ und auf die kostengünstigeren Roboter umsteige, würde sich GMs Investition bezahlt machen.
Laut TechCrunch debütierte auch Way in Arizona mit einem autonomen Taxi. In Sachen Verfügbarkeit und räumlicher Ausdehnung sei das Projekt von GM/Cruise jedoch führend. „Presseerklärung kann jeder“, kommentierte der GM-Boss gegenüber der Forbes – ein Seitenhieb gegen die Konkurrenz von VW, Tesla und Co. prh
Foto: GM
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