An diesem Wochenende waren zwei sehr schöne Portraits über nächtliche Taxischichten in der Presse zu lesen. Von diesen Positiv-Schlagzeilen hätten wir gerne mehr.
Die „Badische Zeitung“ porträtiert einen Fahrer, der seit mittlerweile sechs Jahren nur Nachts mit seinem Taxi im Hochschwarzwald unterwegs ist. Ingo Metzger fährt gern, wenn andere schlafen: „Keine Staus, keine Ampeln, wenig Verkehr.“ Er berichtet auch, dass die Streckensperrung der Bahnstrecke zwischen Rastatt und Baden-Baden, die ja bundesweit durch die Medien ging, aktuell auch dem Taxigewerbes zugutekommt. Sein Fahrgast, eine junge Frau, muss die nächtliche Taxifahrt daher nicht aus eigener Tasche bezahlen. Sie kam über die Rheintalstrecke, verspätet wegen der Streckensperrung. Deshalb habe sie ihren Bus verpasst und die Bahn spendierte ihr einen Taxigutschein.
Unangenehme Fahrgäste habe er selten – im Gegenteil: „Nachts ist es ein ganz anderes Publikum. Nachts ist es lockerer, die Leute sind nicht so gestresst.“ Selbst Betrunkene wären erst zweimal wirklich unangenehm gewesen und erst zweimal wurde bei ihm die Zeche geprellt.
Auch die „Süddeutsche Zeitung“ zeichnete ein durchwegs positives Bild des Nachtfahrers. Hier wurde Diana Jaber durch den Schichtalltag begleitet, die seit 22 Jahren in München Taxi fährt. Ihr Credo: „Taxifahren ist ein gewisser Luxus, den man sich gönnt, da sollte man die Fahrt auch genießen können.“ Deswegen ist der Kunde bei ihr König und wenn’s nötig ist, wird der Beifahrersitz zur „Therapie-Couch“. „Familiendramen, Krankheitsgeschichten, Liebeskummer. Der Fahrgast kann sich sicher sein, dass alles unter uns bleibt.“ Jaber versteht die Frage nicht, die sie meistens gestellt bekommt: „Besoffene nehmen sie aber nicht mit, oder?“ Sie gehören halt dazu – gerade wenn man Nachtschicht fahre. „Deshalb nehmen die Leute doch ein Taxi: Weil sie getrunken haben. Nicht jeder sei ja gleich völlig dicht. Und wenn schon. Leute, die ordentlich „getankt“ hätten, seien empfindlicher. Sie haben es verdient, ernstgenommen zu werden.“
Solche Beiträge dürfen gerne regelmäßig erscheinen. Spiegeln sie doch so wunderbar wieder, wie wichtig und verlässlich die Dienstleistung Taxi ist. nu
Symbol-Foto: Wikipedia/Luc Viatour
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