Das eingeführte Taximanagement APCOA und das damit verbundene Schrankensystem für Flughafen-Taxis in Berlin Schönefeld sorgte diese Woche für ein erneutes Negativbild in der Presse.
Rbb aktuell machte in den Nachrichten mit einem persönlichen „traumatischem Erlebnis“ der Nachrichtensprecherin Jessy Wellmer auf, die im Sommer letzten Jahres Spätabends am Flughafen Schönefeld eineinhalb Stunden auf ein Taxi warten musste, in „einer ewigen Schlange“. Wer sicher gehen wolle, so die Nachrichtensprecherin weiter, organisiere sich besser am Gepäckband beim Carsharer ein Auto. Doch jetzt solle ein Taximanagement alles besser machen. Das impliziere Planung, Leitung, Organisation. Die Nachrichtensprecherin zeigt sich davon nicht überzeugt, denn bisher sei der Taxiservice gelinde gesagt verbesserungsfähig.
Das Management habe eine Schranke vor die Taxizufahrt gestellt, die Durchfahrt sei nur mit Transponder möglich. Der koste 50 Euro und zusätzlich pro Einfahrt 1,50 Euro, die die Taxifahrer natürlich an die Kunden weiter geben würden. Zudem sei die Schranke falsch konstruiert und würde den Transponder bei normaler Anfahrt nicht erkennen, was zu zeitintensivem Rangieren führe.
Hannes Hönemann, der Leiter der Unternehmenskommunikation von APCOA, sieht über die derzeitigen Schwierigkeiten hinweg: „Grundsätzlich geht es darum, dass die Leute immer ein Taxi kriegen. Deswegen wurde das Taximanagement eingeführt. Ziel ist es, dass abhängig von den Ankünften immer genügend Taxis bereit stehen.“
Auch Michael Firyn von der Taxi-Union Königs Wusterhausen kann dem neuen Management was Positives abgewinnen: „Wir haben jetzt feste Standplätze, wir haben eine eigene Toilette. Allerdings ist es so viel, was wir dem Kunden jetzt pro Durchfahrt abverlangen müssen. Das ist halt nicht immer so einfach.“
Neu organisiert ist auch das Entladen, die Taxis dürfen nicht mehr direkt an den Flughafen ranfahren sondern müssten nun ihre Fahrgäste samt Gepäck auf dem Parkplatz ausladen.
Eins sei bis dato aber geblieben. Fahrgäste aufnehmen dürfen nur Taxis aus dem Landkreis Dahme-Spreewald. Die Berliner dürfen lediglich Entladen und müssen dann leer zurück. Berliner Taxis, die von ihren Fahrgästen am Flughafen Schönefeld vorbestellt wurden, müssen für teures Geld auf den Besucher-Parkplatz parken. All dies soll mit der Öffnung des BER der Vergangenheit angehören. Zur Zeit führt dazu der Senat Gespräche.
Demnach soll der Streit um die Taxi-Regelungen am Flughafen Schönefeld bald beigelegt sein. Eskaliert war der Streit zuletzt während des Sturms „Xavier“. Obwohl zahlreiche Passagiere auf Taxis warteten, durften die Berliner Taxis nicht aushelfen.
Die aktuelle Regelung stößt auch im Netz auf Unverständnis. Während ein Zuschauer bei RBB den Bericht nicht ohne Ironie mit „Ach Quatsch, die Regelung muss bleiben! Das hat Weltstadt-Niveau!“ kommentiert, äußert sich ein anderer beispielsweise folgendermaßen: „Das wäre auch endlich mal Zeit. So einen Blödsinn konnten sich nur Bürokraten und Politiker ausdenken. Musste es denn erst zum „Xavier“ kommen, damit man über diesen Schildbürgerstreich neu nachdenkt?“ nu
Symbol-Foto: Archiv
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Organisiert ist immer besser als nicht organisiert. Wenn man sich beeilen muss und der Taxi nicht kommt, dass kann eine schlechte Erfahrung sein. VG