Addison Lee kooperiert mit Ford und bekommt dabei für die Entwicklung von Fahrrobotern staatliche Unterstützung. Google klagt nicht nur gegen Uber, es investierte jetzt auch 1 Milliarde Dollar in Ubers Konkurrenten Lyft. Wird Uber abgehängt?
Addison Lee geht jetzt mit Ford zusammen, um Robotertaxis zu entwicklen. Die Regierung unterstützt das Projekt. Dazu sollen zunächst Daten erhoben und ausgewertet werden, die bei 30.000 Fahrten täglich in London anfallen. Es wird an der grundsätzlichen Umsetzung von Systemen mit unbemannten Fahrzeugen gefeilt. Der Praxistest auf der Straße solle „bald“ erfolgen, sagte der Chef von Addison Lee, Andy Boland. Damit will man mit der Konkurrenz aus Amerika mithalten, oder sogar voraus sein, deutete Boland an. Und auch die britische Regierung möchte anscheinend das Feld den Amerikanern nicht alleine überlassen. Ford MC, die bereits mit einer Milliarde an Argo AI in der Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge dabei ist, möchte auch mit Lyft zusammenarbeiten, hieß es vor drei Wochen.
Die britische Gesellschaft macht den größten Teil ihres jährlichen Umsatzes in Höhe von 900 Millionen britischen Pfund mit 4.000 Mietwagen und 100 Bussen verschiedener Größe. Darüber hinaus bietet sie einen Kurierservice an und hat eine eigene Softwareabteilung, die Lösungen der Flottensteuerung und der Tourenvergabe entwickelt. Sie beauftragte außerdem Spezialisten für digitales Marketing und Analyse ‚Be Heard‘. Damit will Addison Lee, das Eigenkapital in Höhe von etwa 88 Millionen Euro hat, nicht nur Uber Paroli bieten, sondern auch international wachsen.
Auf dem amerikanischen Markt der Entwicklung von Robotertaxis ist derzeit auch Bewegung. Lyft scheint zum neuen Liebling zu werden. Die Alphabet-Tochter Google/Waymo kündigte an, eine Milliarde in Lyft zu investieren. Damit unterstützt Google den kleineren Konkurrenten Ubers. Letzteren verklagt man gerade wegen Industriespionage und forderte eine Milliarde Dollar Schadensersatz. Man versucht Uber nachzuweisen, Patente für das autonome Fahren gestohlen zu haben. Pikant ist aber, dass Google/Waymo auch selber an Uber beteiligt sind. Waymo hat Robotertaxis in Arizona im Testbetrieb.
Lyft, der als Profiteur aus Ubers Krise nun 11 Milliarden wert ist, wurde bereits als Übernahmekandidat für den größten amerikanischen Automobilproduzenten Gerneral Motors gehandelt, der mit einer Investition von 500 Millionen Dollar schon neun Prozent am Uber-Rivalen hielt und mit „Cruise“ eigene Robotertaxis auf der Straße testet. Hingegen wurden Gerüchte, dass GM mit Uber zusammenarbeiten wolle, von GM als „Spekulation“ zurückgewiesen. Der größte Autohersteller der USA fügte jedoch hinzu, dass bei der Zusammenarbeit mit Lyft niemals Exklusivität vereinbart wurde. prh
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