Ziemlich genau zwei Jahre nach der Tat steht der mutmaßliche Taxischläger Francesco M. vor dem Bielefelder Landgericht.
Der 7. November 2015 hat das Leben eines 35-jährigen Taxifahrers und seiner Familie brutal verändert. Als er am Standplatz vor dem Herforder Bahnhof zwei Disco-Besucher als Fahrgäste abgewiesen hatte, musste er dafür vier brutale Faustschläge einstecken. Der dreifache Familienvater fiel zu Boden und liegt seitdem im Koma. „Sein Gehirn war so sehr angeschwollen, dass die Ärzte ihm die Schädeldecke abnehmen mussten. […] Diese schrecklichen Bilder bekomme ich nicht aus dem Kopf. Sie verfolgen mich – vor allem nachts“, berichtet die 33-jährige Ehefrau gegenüber dem Westfalen-Blatt.
Im Landgericht Bielefeld hat nun der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter, einem 24-jährigen Bad Oeynhausener begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm schwere Körperverletzung vor. Dem ersten Prozesstag blieb der Angeklagte allerdings der Verhandlung fern. Sein Verteidiger Raban Funk überreichte eine Erklärung des Krankenhaus Lübbecke, dass er derzeit in stationärer Behandlung und nicht verhandlungsfähig sei. Am zweiten Prozesstag erschien der Angeklagte. Fünf Stunden nach Beginn der nichtöffentlichen Verhandlung stand fest, dass der Mann nur beschränkt prozessfähig ist. Zu diesem Schluss kam auch ein Gutachter und Arzt.
Der Prozess ist noch auf einen weiteren Verhandlungstag ausgelegt. Ob der angeblich unter Schizophrenie leidende Angeklagte vor Gericht erscheinen wird und Verantwortung für die Verletzungen des Taxifahrers übernehmen wird, ist noch unklar. sg
Symbolfoto: Landgericht München
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