Nach einer Verschärfung der Gesetze will Uber in Lausanne ab März 2018 auf Fahrer ohne Taxiführerschein verzichten. Bei dessen Erwerb will Uber seine 1.200 Fahrer unterstützen.
Der Kanton Waadt hat ein neues Taxigesetz verabschiedet, nach dem Transportanbieter ihren Firmensitz in der Schweiz und die Fahrer einen Taxiführerschein haben müssen. Uber kündigte laut Pressemeldungen an, UberPOP ab März nicht mehr anbieten zu wollen. Jedoch hieß es weiter, dass man den 1.200 Fahrern nun bei der Erlangung des Taxiführerscheins helfen will.
Nach der – ebenfallls vorläufigen – Einstellung des Dienstes in Zürich, wo man genau so die Fahrer zum Erwerb eines Taxischeines aufgefordert hat, gibt es UberPOP nur noch mit Schwierigkeiten in Basel. Doch auch im Kanton Baselbiet gelten ähnliche Vorschriften, und so werden dort jetzt reihenweise Chauffeure mit Strafen belegt. Genf hatte die Regeln bereits im Oktober 2016 verschärft, und hier hat Uber seine billigen Laien-Taxis nicht angeboten. Hingegen sind UberEATS und UberX noch in allen Landesteilen aktiv.
Die Gewerkschaften und die SP fordern, dass Uber auf nationaler Ebene durch eine Gesetzesänderung in die Haftung genommen wird. Von der FDP kommt hingegen der Vorstoß, dass man die staatliche Kontrolle des gewerblichen Personentransports aufgibt.
Symbolfoto: Taxi Times
Kurzkommentar: Tatsächlich stellt sich wieder einmal die Frage, warum ein ausländisches Unternehmen die Bürger eines Landes ganz legal mit dem Versprechen von Verdienstmöglichkeiten zu einer illegalen Tätigkeit anhalten darf. Verbände und Gewerkschaften müssen hier aktiv werden, wenn es Gesetzgeber und Behörden nicht tun. Die von Uber unter der Ägide von Dara Khoshrowshahi gelobte Änderung der toxischen Unternehmenskultur bedeutet in der Praxis, dass das Unternehmen erst mit monatelanger Verzögerung zaghafte Schritte weg von ihrem illegalen Angebot macht. Verkauft wird das als ein Beispiel für Ubers neue angebliche Redlichkeit. prh
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