Wenige Tage nach dem Bekanntwerden des geheimgehaltenen Datendiebstahls beim amerikanischen Fahrdienstanbieter kündigen Datenschutzbehörden weltweit Ermittlungen an. Der potenzielle Großinvestor SoftBank äußerte sich bislang nicht.
Die Datenschutzbehörden der EU wollen nächsten Dienstag und Mittwoch in einem Treffen über Maßnahmen beraten. Im Gespräch ist eine gemeinsame Task-Force, die Ermittlungen koordinieren soll. Laut Medienberichten laufen allein in der Europäischen Union bereits Untersuchungen in Großbritannien, Italien, Österreich, in Polen und in den Niederlanden. Uber hat noch keinen Überblick über die betroffenen Länder geliefert.
Kritik kommt Unisono von allen Datenschutzbehörden: Uber wäre verpflichtet gewesen, die Öffentlichkeit sofort über das Hacking zu informieren. Betroffene Benutzer hätten ausfindig gemacht werden müssen, damit diese Schaden hätten abwenden können. Die einzige Möglichkeit, für einen Angriff durch Kriminelle haftbar gemacht zu werden, sei das Verschweigen des Angriffs, sagte Chris Hoofnagle, IT-Rechtsexperte am Berkeley Center für Recht und Technologie. „Da waren Amateure am Werk“ wird er in The Guardian zitiert.
Mehrere IT-Experten weisen darauf hin, das Daten in einer Cloud grundsätzlich nur schwach geschützt sind. Diesen standardmäßigen Schutz nicht zu verbessern, könnte auch fahrlässig gewesen sein. Uber hingegen soll bekanntgegeben haben, man „glaube nicht daran, dass Nutzer irgendwelche Maßnahmen treffen müssten“. Man habe keine Hinweise darauf, dass die Konten tatsächlich Ziel von Betrügereien geworden sind und habe sie mit einer besonderen Überwachung versehen. Uber-Kunden sollten ihre Konten auch engmaschig kontrollieren. Allerdings gab es in der Vergangenheit immer wieder Medienberichte über Kunden, denen für Fahrten, die sie nie beauftragt hatten, Beträge von ihren Kreditkarten abgehoben wurden.
Der potenzielle Investor SoftBank wurde laut Uber schon vor der öffentlichen Bekanntgabe „pflichtgemäß“ über das Problem informiert. SoftBank nahm dazu keine Stellung. prh
Symbolfoto: Taxi Times
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