Spontan ins Kino oder ins Restaurant am anderen Ende der Stadt, für gehandicapte Personen in München ein Ding der Unmöglichkeit. Es fehlen sogenannte Inklusionstaxis. Höchste Zeit, diesen Missstand im nächsten Jahr in Angriff zu nehmen, findet Münchens Taxizentrale „IsarFunk“.
Was in Weltstädten wie London oder New York längst gang und gäbe ist und von der UN-Behindertenrechtskommission eingefordert wird, wird jetzt im Rahmen der Aktion „München wird inklusiv“ angegangen. Menschen mit einem Handicap darf kein zusätzlicher Nachteil entstehen und sie sollen gleichberechtigt in die Gesellschaft eingebunden werden.
Dazu sollten Inklusionstaxis künftig flächendeckend zur Verfügung stehen, doch deren Anschaffungskosten sind erheblich. „IsarFunk“ fordert daher zusammen mit Sozialverbänden einen Zuschuss von bis zu 80 Prozent der Umrüstkosten oder maximal 10.000 Euro für die Anschaffung von Inklusionstaxis.
„Mit dem normalen Taxitarif lässt sich die Investition für ein Inklusionstaxi nur schwer hereinfahren“, erklärt der Taxiunternehmer Horst Wiegand. „Die nötigen Hilfestellungen für die Fahrgäste, geeignete und motivierte Fahrerinnen und Fahrer – das alles bedingt mindestens einen finanziellen Anschub bei der Anschaffung. Über die notwendige Förderung sind wir jetzt in Absprache mit dem Behindertenbeirat, dem Sozialverband VdK und dem Taxiverband TVM mit der Stadt München in Verbindung getreten. Der Bedarf ist jedoch nach ersten Erfahrungen des SBS-Fahrdienstes, welcher bereits mit drei Rollstuhltaxen unterwegs ist, sehr hoch!“
Fünfzig Münchner Inklusionstaxis bis zum Jahr 2020 ist das angepeilte Ziel.
„Wir wären in München über anfänglich fünfundzwanzig Inklusionstaxis schon froh“, erklärt Christian Hess, Geschäftsführer von IsarFunk“. „Dabei geht es nicht nur um die Finanzierung der Umrüst- oder Anschaffungskosten. Die Taxiunternehmer benötigen einen Zuschlag von fünfzehn Euro je Fahrt – die jedoch nicht dem Fahrgast auferlegt werden dürfen. Hier müssen wir eine Lösung zusammen mit den Sozialträgern finden. Wenn wir einmal bei einem Soll von einhundert Inklusionstaxis für München angelangt sind, dann dürfte der Zuschlag wohl viel geringer ausfallen. Jetzt aber müssen wir den Einstieg ins Inklusionstaxi finden!“
In Berlin ist man in der Hinsicht schon einen großen Schritt weiter. Hier wurde vom Berliner Senat letzte Woche im Rahmen des verabschiedeten Doppelhaushalts die Einführung von barrierefreien Taxifahrzeugen mit 1,5 Millionen Euro in den nächsten zwei Jahren beschlossen. nu
Symbol-Foto: Wilfried Hochfeld
Einen ausführlichen Bericht zum Thema Inklusionstaxi können Sie in der aktuellen Taxi Times München nachlesen.
Soll das ein Scherz sein? In weniger Monaten/Wochen kann es ein Dieselfahrverbot geben und wir sollen Inklusionstaxis kaufen? Mit welchem Motor gibt es denn ein solches Fahrzeug?
Dieselfahrverbote wird es fuer die Behindertenfahrdienste und damit ebenso Taxen, die RollstuhlfahrerInnen befördern, kaum geben koennen. Darueber hinaus; Der Nissan EV 200e kann als Rollstuhltaxi verwendet werden und dass neue London-Taxi verfuegt ueber eine Rollstuhlrampe serienmäßig. Es laeuft elektrisch mit einem Range-Extender, der allerdings mit Benzin betrieben wird.
Nissan kommt keine 100 km weit, das London Taxi ist noch gar nicht lieferbar und wenn, kommt es auch nicht weit und kostet ca. 50.000 €.