In vielen Ländern sind Angebote für Taxi und Mietwagen rein rechtlich streng getrennt, doch in einigen davon soll diese Trennung – teilweise auch nach dem Willen des Taxigewerbes.- aufgeweicht, wenn nicht gar aufgehoben werden. So auch in Griechenland.
Dort können Mietwagen seit dem 1. Juni für eine Fahrt bestellt werden, die Taxi-Branche sieht ihr Geschäft massiv bedroht. „Das ist ein klarer Vorteil für Uber und Taxibeat“, zitieren Medien griechische Taxifahrer. Taxibeat ist ebenfalls ein Fahrtenvermittler und war im vergangenen Jahr von mytaxi übernommen worden. Zum Zeitpunkt dieser Vereinbarung arbeiteten rund 8.000 Taxifahrer in Athen und Thessaloniki mit der App zusammen. Uber X hatte Anfang April angekündigt, seinen Service in Athen einzustellen.
24 Stunden haben die Fahrer in Athen und Thessaloniki nun die Arbeit niedergelegt. Es ist bereits der zweite Protest innerhalb weniger Monate. Bislang mussten Mietwagen für mindestens drei Stunden bestellt werden, diese Regelung gehört seit Monatsbeginn der Vergangenheit an. Die Stimmung ist aufgeheizt, möglicherweise geht der Streik auch in die Verlängerung. Die Regierung soll die umstrittene Regelung zurücknehmen. Die Deutsche Presse-Agentur dpa zitiert aus einer Erklärung der Taxi-Gewerkschaft, wonach Mietwagen-Unternehmen „in unseren Bereich“ eindringen. Wie sich die Dinge entwickeln, ist derzeit noch unklar. TV-Bilder zeigen lange Schlangen von Taxis, die mit dem Arbeitskampf ihren Protest verdeutlichen.
Taxitarife in Griechenland gehören ohnehin zu den günstigsten in Europa. Zehn Kilometer kosten laut Taxi-Rechner.de in Athen 8,70 Euro am Tage, in der Nacht (zwischen 0 und 5 Uhr) 14,20 Euro. Dementsprechend sind die Verdienste der Kollegen. Der Tarif ist für alle ansässigen Taxiunternehmen und für jedes einzelne Taxi verbindlich, er wird mit einem behördlich geeichten Taxameter sichergestellt. In zahlreichen Urlauberforen ist immer wieder davon die Rede, dass Preise höher sind als erwartet. Beispielsweise, wenn am Tag der Nachttarif eingestellt wird. tm
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