Mit hohen Prämien für alte Verbrenner will die Stadtverwaltung von Athen seine heimischen Taxiunternehmer dazu bringen, auf E-Taxis umzusteigen. Die Neuanschaffungen sollen durch Leasing erleichtert werden.
Die Stadtverwaltung der griechischen Hauptstadt, die auch Wirtschafts- und Tourismuszentrum des wirtschaftlich schwachen EU-Landes ist, will mit Hilfe des staatlichen Wiederaufbaufonds und mittels eines attraktiven Förderprogramms die Taxiflotte der Stadt modernisieren. Innerhalb der nächsten 18 Monate sollen mindestens eintausend Elektro-Taxis durch die Straßen der griechischen Hauptstadt fahren. Bisher verfügen erst um die 100 der insgesamt 13.661 Athener Taxis über einen elektrischen Antrieb. Wie das Online-Portal „Elektroauto-News“ unter Berufung auf „Greek City Times“ berichtet, sieht der Plan eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung und Privatsektor vor. Der Umstieg auf Elektroautos soll den Taxlern mit attraktiven Anreizen schmackhaft gemacht werden.
Die 2023 ins Leben gerufene grüne Taxi-Initiative läuft bis Ende nächsten Jahres und hält erhebliche Förderungen für den Umstieg auf Elektroantriebe vor. Demnach können Unternehmer bis zu 40 Prozent der Kosten eines neuen Elektroautos geltend machen – bis zu einem Höchstbetrag von 22.500 Euro. „Dieses Programm wird vom Wiederaufbaufonds finanziert”, wird Infrastruktur- und Verkehrsminister Christos Staikouras zitiert. „Das Budget ermöglicht den Austausch von bis zu 1770 alten, umweltschädlichen Taxis gegen elektrische. Voraussetzung ist jedoch, dass die alten Fahrzeuge verschrottet werden.”
Die Resonanz auf die Subventionsangebote hält sich bislang allerdings in Grenzen. Bis Ende Juni wurden nur rund 100 Anträge auf Förderung gestellt. Deshalb soll jetzt zusätzlich eine neue Initiative der griechischen Regierung die Attraktivität der Elektrifizierung steigern. Angeführt von der Leasing-Abteilung der National Bank bietet „Zap Taxi Club“ Taxiunternehmern zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten durch Leasing-Optionen an. So soll durch eine Kombination aus monatlicher Rate und staatlicher Subvention eine über mehrere Monate gestreckte Finanzierung die Anschaffung eines neuen Elektroautos erleichtern. Die Unternehmer haben dabei Modelle von sieben Herstellern zur Auswahl, darunter auch das chinesische Unternehmen BYD.
Wie „Elektroauto-News“ weiter berichtet, steht ein weiteres, 28 Millionen Euro schweres Subventionsprogramm zur Förderung privater E-Mobilität im Raum. Durch die vielfältigen Anreize und die Förderung der Elektromobilität strebe Athen an, Elektro-Taxis zu einem festen Bestandteil des urbanen Verkehrs zu machen und somit einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. ar
Beitragsfoto: Axel Rühle