Damit in Baden-Württemberg in ländlichen Regionen mit dünner Besiedelung ein flächendeckender ÖPNV garantiert werden kann, will das Land Fahrten auf Bestellung fördern. Dabei werden explizit auch Ruf-Taxis als Alternativen genannt.
„Das Ministerium für Verkehr hat neue Förderrichtlinien für On-Demand Verkehre veröffentlicht“, verkündete deren Pressestelle Anfang September. Man wolle damit die kommunalen Aufgabenträger bei der Einrichtung und dem Betrieb flexibler und bedarfsorientierter Angebote finanziell unterstützen. So können beispielsweise Kleinbusse oder Ruf-Taxis via Smartphone bestellt werden.
Antragsberechtigt sind die Stadt- und Landkreise von Baden-Württemberg. Der Antrag muss bis spätestens 14. Oktober eingegangen sein. Je Vorhaben können maximal 2,5 Millionen Euro gewährt werden.
Die geförderten Verkehre sollen zusammen mit vorhandenen Buslinien an allen Wochentagen ein mindestens stündliches Fahrtenangebot zwischen 5 und 24 Uhr sicherstellen. Die Buchung soll mittels Internet, App und Telefon möglich sein. Auch der barrierefreie Transport von Rollstühlen, Gehhilfen und Kinderwagen wird verbindlich vorgeschrieben.
Welche Art von On-Demand-Verkehren dabei zum Einsatz kommen sollen, schreiben die Förderrichtlinien nicht vor. Der Verband des Verkehrsgewerbes Baden e.V. begrüßt das Programm, mahnt aber eine wirtschaftlich tragfähige Ausgestaltung des Programms an. „Verkehrsminister Hermann geht mit der Ankündigung einer Förderung von On Demand-Verkehren wie Ruf-Taxen den richtigen Weg“, äußert sich Verbands-Geschäftsführer Tobias Lang. „Gerade im ländlichen Raum sind fest getaktete Personennahverkehre oft wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Taxis bieten als Teil des ÖPNV und der Daseinsvorsorge hier große Chancen für die Versorgungssicherheit.“
Lang plädiert allerdings dafür, dass ein Angebot finanziell so ausgestattet sein muss, dass es wirtschaftlich gewährleistet werden kann. Dies müsse mit der Förderung sichergestellt sein. jh
Das Beitragsfoto zeigt einen der wenigen On-Demand-Dienste in Baden-Württemberg, bei denen auch ein taxibetrieb aktiv eingebunden ist. Foto Paul Gärtner