Die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop hat in dieser Woche das Förderpaket für Hybridtaxis aufgewertet. Anstatt bisher 2.500 Euro sollen Taxiunternehmer künftig 5.000 Euro als Prämie erhalten. Die Aktionsdauer wurde um sechs Monate bis zum Jahresende 2018 verlängert. Die umstrittene Abwrackung des Altmodells bleibt allerdings bestehen.
Mit der Aufwertung hoffen die Verantwortlichen auf eine deutlich höhere Resonanz, da bisher erst vier Unternehmen die Unterstützung beantragt hätten. Diese Zahl bestätigten Mitarbeiter der Investitionsbank Berlin, die im Auftrag des Senats die Förderung abwickeln.
Die bisherige Zurückhaltung der Berliner Taxiunternehmer dürfte ihre Hauptursache in den Vergaberichtlinien haben. Das Geld bekommt nämlich nur, wer mit dem Kauf eines neuen Benzin-Hybridtaxis das alte Taxi mit Diesel Euro 1-5 nachweisbar verschrottet. Kaum ein Berliner Dieseltaxi ist allerdings weniger als 2.500 Euro wert, der Höhe der bisherigen Fördersumme.
Das wurde auch von Berliner Taxiverbänden bei einem Informationsnachmittag Ende April angesprochen, zu dem auch Vertreter der Investitionsbank erschienen waren (Taxi Times berichtet in seiner aktuellen Berliner Regionalausgabe). Der vom Taxigewerbe geäußerte Vorschlag, man müsste die Förderprämie deutlich erhöhen, wurde nun von der Senatorin Frau Pop umgesetzt. Die Bitte, auf den Abwracknachweis zu verzichten, dagegen nicht. „Es wäre wohl kaum verständlich, wenn wir neue, sauberere Taxis mit Steuergeld fördern, aber die als Taxi ausgemusterten Autos gleichzeitig weiter unsere Innenstädte mit NOX-Abgasen verpesten“, rechtfertigte sich Berlins Regierender Bürgermeister im Interview mit Taxi Times im April (nachzulesen ebenfalls in der Regionalausgabe der Taxi Times Berlin).
Die Liebe der Taxiunternehmer zum Diesel versucht Hermann Waldner, Chef der größten Berliner Taxizentrale und BZP-Vizepräsident, gegenüber der Berliner Morgenpost zu erklären. „Diesel haben mehr Komfort, ein besseres Fahrwerk, weniger Vibration – alles Faktoren, die für die Fahrer eine Rolle spielen, wenn sie bis zu neun Stunden pro Tag im Auto sitzen“, zitiert die Zeitung Herrn Waldner und nimmt daran anschließend auch Bezug zu einem Online-Kommentar von Taxi Times. Dort wurde die Förderung kurz nach Bekanntwerden im Januar als „Luftnummer“ kritisiert. jh
Fotos: Taxi Times
Hinweis in eigener Sache: Diese und andere Neuigkeiten aus der Taxibranche können Sie auch jede Woche in unserem kostenlosen Newsletter nachlesen. Am besten gleich anmelden.