Mit Bolt mischt nach Uber seit letzter Woche ein weiterer internationaler Mobilitätsdienstleister im Taxi-Markt in den Städten München und Salzburg mit.
Hinweis der Redaktion: Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Kommentar: „Bolt: München und Salzburg als nächstes Ziel für prekäre Arbeitsverhältnisse“.
In München wurden bislang nur mintgrüne E-Scooter via Bolt vermietet. Dieses Angebot wurde in der bayerischen Landeshauptstadt um einen Dienst erweitert. Man kann die App nun auch nutzen, um eine Fahrt in einem Taxi oder Mietwagen zu buchen.
Der verantwortliche Deutschland-Manager bei Bolt, Laurent Koerge, betonte in einem Zeitungsinterview mit der AZ, es würden keine zusätzlichen Autos in die Stadt gebracht werden, sondern die Fahrdienste würden von Münchner Taxi- und Mietwagenunternehmen geleistet werden. Gelockt werden potentielle Fahrer und auch Fahrgäste durch Vergünstigungen. Die ersten zehn Fahrten würden die Kunden laut Zeitungsbericht zum halben Preis kriegen und die Vermittlungsgebühr sei sehr gering.
Parallel zu München startete der internationale Mobilitätsdienstleister auch in der Stadt Salzburg. Rund 50 Fahrzeuge seien derzeit für Bolt nach eigenen Angaben in der Mozartstadt und einigen Umlandgemeinden unterwegs. Das sichere bereits jetzt – kurz nach Start – eine sehr kurze Abholzeit zu.
Die weiteren Vorzüge von Bolt lägen laut Österreich-Chef Farhad Shikhaliyev auf der Hand: Via Smartphone-App wird das Taxi mithilfe von GPS-Daten bestellt und der Preis ist bereits vor der Fahrt fixiert. Laut Shikhaliyev sehe man zusätzlich, wer der Fahrer sei, welches Auto käme, wann die Fahrt beginne und wie lange es bis zum Ziel dauern würde. Bezahlt würde via Kreditkarte, PayPal, ApplePay oder klassisch mit Bargeld im Fahrzeug. Abschließend könne die Fahrt dann auch bewertet werden. Für alle Seiten transparent und bedienerfreundlich. Zudem würde mit den lokalen Taxi-Unternehmen und Selbstständigen zusammengearbeitet, um die Touren zu vermitteln. Lediglich ein gültiger Taxischein sei Voraussetzung. Die Anmeldung wäre sehr einfach und dauere nur zehn Minuten. Außerdem würden neue Fahrer in Salzburg bis August keine Provision bezahlen.
Dass solche Lockangebote nur von kurzer Dauer sein dürften, zeigt unsere Meldung von vergangener Woche aus Berlin. In der Bundeshauptstadt nimmt der Uber-Konkurrent Bolt den Mietwagenunternehmen künftig für jede vermittelte Fahrt satte 20 Prozent Provision ab. Eine „Gebühr“, die es ermöglichen soll, „ein noch besseres Nutzererlebnis für Fahrer und Fahrgäste zu schaffen“. Das zusätzliche Geld fließt auch in die weitere Expansion des Fahrtenvermittlers. Bolt hat seinen Firmensitz in Estland und ist mittlerweile in 45 Ländern aktiv. Nach der Stadt Salzburg will Bolt zunächst in Linz und Graz weiter Fuß fassen. nu
Hinweis der Redaktion: Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Kommentar: „Bolt: München und Salzburg als nächstes Ziel für prekäre Arbeitsverhältnisse“
Beitragsfoto: Bolt