Um den Umstieg auf alternative Antriebe zu erleichtern, fördert das Bundesverkehrsministerium die Branchen, deren Fahrzeuge durch eine hohe Kilometerlaufleistung hervorstechen – und damit auch das Taxigewerbe. Die Branche will allerdings mehr.
Nicht nur der Minister ist neu, auch der Name des Ministeriums und die Abkürzung haben sich verändert. Das Ressort unter Leitung von Volker Wissing heißt jetzt Ministerium für Digitales und Verkehr und wird mit den Buchstaben BMDV abgekürzt.
Wissing (FDP) bezieht mit der Förderung eine klare Position: „Um die Emissionen im Verkehr nachhaltig und dauerhaft zu senken, brauchen wir die Elektromobilität. Gerade Taxis und Kurierdienste haben eine enorm hohe Fahrleistung von Tausenden an Kilometern jährlich – vor allem in unseren Innenstädten. Daher fördern wir den Umstieg von kommunalen und gewerblichen Flotten auf die Elektromobilität mit 20 Millionen Euro.“
Mit dieser Fördersumme will man insgesamt 86 Projekte bewilligen. 36 davon gehen an Kommunen und 50 an Unternehmen. Das Ziel des BMDV ist es, im Rahmen der Richtlinie die Beschaffung von insgesamt mehr als 1.000 Fahrzeugen und knapp 250 Ladepunkten zu unterstützen. Im Rahmen des Projektes gab es in der Vergangenheit bereits 18 Aufrufe und über 1.000 Projekte, die mit einem Fördervolumen von 386 Millionen Euro umgesetzt werden.
In einer Pressemitteilung informiert das BMDV, dass das Ziel von einer Million Elektrofahrzeuge in Deutschland im vergangenen Sommer erreicht werden konnte. Da diese Zahl auch Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge einbezieht, trifft sie allerdings keine Aussage zur Anzahl der vollelektrisch angetriebenen Fahrzeuge.
Jedoch wird berichtet, dass sich der Trend der steigenden Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen seit der Jahresmitte 2020 stetig fortsetzt. Im vergangenen Dezember konnten mehr als 48.000 neu zugelassene E-Fahrzeuge gezählt werden. Damit hat das E-Auto den Diesel überholt – zumindest in der Zulassungsstatistik. Stand Dezember 2021 sind in Deutschland rund 1,23 Millionen E-Fahrzeuge unterwegs.
Im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität, die eine Laufzeit bis 2025 hat, wird es im Laufe des Jahres einen weiteren Förderaufruf für die Beschaffung von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur geben.
Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverband Taxi, begrüßt das Engagement und auch die Tatsache, dass das Potential des Taxigewerbes im Rahmen des Klimaschutzes von Volker Wissing richtig eingeordnet wird. „Die ersten Äußerungen des neuen Verkehrsministers sind ein positives Signal für die Elektrifizierung der Taxiflotte. Im Verkehrsministerium wird zunehmend verstanden, welchen großen Beitrag Taxis in Stadt und Land für den Klimaschutz leisten können. Die Elektrifizierung der Taxiflotte allein kann so viel zum Klimaschutz beitragen wie alle heute in Deutschland zugelassenen Elektroautos zusammen.“
Mit Verweis auf den vom Verband entworfenen ‚Bundesfahrplan E-Taxi‘ fordert Oppermann weiterhin, die Projektförderung in eine echte Transformationsförderung zu überführen. Bis spätestens 2030 sollten Taxis in Deutschland emissionsfrei fahren. sg
Warum gibt es nicht überall eine E-Taxi Förderung, ich fahre seit Dezember 2021 und ein E-Taxi und bekomme keine extra Förderung.Es ist doch eigentlich egal wo man seinen Betriebssitz hat ein E-Taxi ist ein E-Taxi egal wo man fährt.Ich finde eine Förderung auf dem Land macht mehr Sinn als in der Stadt wo man S-Bahn und U-Bahn hat.