In diesem Jahr wurden oder werden werden mehr als die Hälfte der deutschen Taxitarife geändert, in bestimmten Gebieten wie der Stadt Chemnitz sogar mehrmals, in anderen wie Osnabrück ging oder geht die Erhöhung mit Problemen einher.
In der drittgrößten sächsischen Stadt war der Taxitarif dieses Jahr bereits einmal erhöht worden. Das war im März, bevor die Kraftstoffpreise explodierten und der Mindestlohn erst auf 10,45 und schließlich auf zwölf Euro erhöht wurde. Die Taxigenossenschaft Chemnitz stellte daher im Sommer erneut einen Antrag auf eine Erhöhung des Tarifs.
Zum 15. Dezember wird der Taxitarif in der Erzgebirgsmetropole deshalb zum zweiten mal im laufenden Jahr erhöht. Laut „Freier Presse“ hat sich das Taxifahren in Chemnitz damit seit Jahresbeginn „um bis zu 30 Prozent verteuert“.
Mit einem typischen Problem, unter dem Taxiunternehmer vielerorts leiden, sieht sich das Taxigewerbe im Südwesten Niedersachsens konfrontiert: Zwar ist der Tarif der kreisfreien Stadt Osnabrück aufgrund eines Stadtratsbeschlusses offiziell zum 1. November geändert worden, doch wartet das Gewerbe wegen einer Überlastung der Eichbehörde in Hannover bislang noch auf die praktische Umsetzung. Wie die Osnabrücker Funk-Taxi-Zentrale Taxi Times bestätigte, fahren die Taxis auf unbestimmte Zeit weiterhin zum alten Tarif, der seit Jahresbeginn 2015 gilt. Laut „Hasepost“ liegt die Erhöhung bei „bis zu 30 Prozent“.
Das Nachrichtenportal beruft sich auf einen Sprecher der Stadtverwaltung: „Im Vorfeld habe auch die Stadt den Hinweis vom Eichamt in Hannover erhalten, dass die Änderungsverordnung erst vier bis sechs Wochen nach der Beschlussfassung in Kraft treten sollte, damit die technische Umstellung rechtzeitig erfolgen kann.“ Der Beschluss des Rates habe diese Empfehlung umgesetzt, indem die Verordnung erst fünf Wochen nach Beschlussfassung zum 1. November 2022 in Kraft getreten sei, so der Sprecher.
Trotzdem hängt die Eichbehörde hinterher, wie in vielen Gebieten in Deutschland (Taxi Times berichtet kürzlich von einem Beispiel aus Baden-Württemberg). Die Leidtragenden sind die Taxiunternehmer, für die jeder weitere Monat, in dem sie die gestiegenenen Kosten nicht kompensieren können, zu einer echten Existenzgefährdung führt. ar
Beitragsfoto: Hauptbahnhof Osnabrück; Foto: A. Savin, WikiCommons