Zunächst wird die Volksrepublik eine gesetzliche Quote für Elektroautos einführen und später Verbrennungsmotoren verbieten. Unklar sind bislang nur noch die Zeitrahmen dafür, ist in der Süddeutschen Zeitung (SZ) zu lesen.
Die geplante Elektroquote soll von 2018 oder 2019 an gelten – Genaueres ist noch nicht öffentlich geworden. Jedoch trat der Verkehrsminister am Wochenende vor die Öffentlichkeit und verkündete, dass man ein Verbot von Verbrennungsmotoren untersuche. Derzeit werde noch an einem Zeitplan gearbeitet. Die chinesische Regierung sei nicht bekannt für kulante Übergangsregelungen, warnt die SZ.
Die Umstellung wird erhebliche Auswirkungen auf deutsche Autobauer haben: Volkswagen verkauft 40 Prozent seiner Vehikel im Reich der Mitte. Für Mercedes lohnt sich offenbar der Verkauf trotz hoher Importzölle: Jede dritte S-Klasse wird nach China exportiert. Das Milliarden-Land hat damit gleich mehrere gute Gründe, nicht lange zu warten. Zum einen ist natürlich die Luftverschmutzung in Chinas Megalopolen enorm. Zum anderen sei es für die chinesische Industrie leichter, Elektromobile zu produzieren. Bei der Herstellung von Verbrennungsmotoren könne man, behauptet die SZ, nicht gegen die westliche Konkurrenz anstinken.
Großbritannien und die Schweiz – zum Beispiel – beschlossen ein Verbot von Verbrennungsmotoren bis zum Jahr 2040. In Deutschland können sich die Grünen nicht einig werden. Cem Özdemir forderte ein Verbot ab 2030, aber der Grüne Ministerpräsident aus dem Autobauer-Ländle, Winfried Kretschmann, laviert. Selbst Markus Söder von der CSU überholte die Grünen auf der linken Spur und schlug 2020 vor – dann ruderte die CSU zurück, denn auch in Bayern verdient man gut am Verbrennungsmotor.
Eben diese 800.000 Arbeitsplätze hatte wohl Kanzlerin Angela Merkel im Blick, als sie sich sowohl von einem Verbot von Verbrennungsmotoren wie auch von einer Quote für Elektro-Autos verabschiedete. Dennoch erwarte sie einen exponentiellen Anstieg moderner Antriebsformen und hoffe, dass die deutsche Autoindustrie nicht den Anschluss an asiatische Märkte verlöre. prh
Symbol-Foto: wikipedia
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