Seit dem ersten Juli hat CleverShuttle nun in der achten Stadt eine Betriebsgenehmigung – in Kiel werden es bis zu 40 Wagen. Finanziell beteiligt an der CleverShuttle Kiel GmbH sind die „Kieler Nachrichten“.
Wie einer Pressemitteilung der GHT Mobility GmbH zu entnehmen ist, muss Kiel nicht länger auf „batterieelektrisches RidePooling“ verzichten. Ganz im Sinne der neuen mobilen Schlagwortwerbung wird der Geschäftsführer der GHT Mobility GmbH, Bruno Ginnuth, wie folgt zitiert: „Der eigene Pkw ist dank Digitalisierung nicht mehr alternativlos.“
Auch würde man sich freuen, in einer weiteren Stadt anzutreten, die keine Millionen-Metropole sei. CleverShuttle wirbt auf seiner Internetseite um Partner, die helfen, neue Standorte aufzubauen. Gewünscht werden Partner, die mindestens 1,5 Millionen Euro mitbringen.
Im Falle von Kiel heißt der Partner, so wie auch in Leipzig und Dresden, „Madsack“. Die Madsack-Mediengruppe übernimmt in Gestalt der „Kieler Nachrichten“ die Mehrheit an dem für Kiel gegründeten Unternehmen, der CleverShuttle Kiel GmbH. Die Madsack-Mediengruppe wiederum gehört übrigens über die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft zu gut einem Fünftel der SPD.
Die Anteile an der CleverShuttle Leipzig GmbH hat die GHT Mobility GmbH kürzlich zurückerworben, oder darf dieses zumindest, wie man der Internetseite des Bundeskartellamtes in der Rubrik „laufende Fusionskontrollverfahren“ entnehmen kann.
Ob in Kiel, Leipzig oder Dresden die – durch weit unter Taxipreis angebotene Fahrten – eingefahrenen Verluste von Madsack oder von der Deutschen Bahn getragen werden/wurden, wird in der Pressemitteilung nicht erwähnt. Auch nicht, wie sich zukünftig Rentabilität einstellen soll und genauso wenig, dass die Verkehrsart lediglich zur Erprobung genehmigt ist. Somit schien es wohl auch überflüssig, Erprobungsergebnisse zu veröffentlichen, etwa welchen Anteil tatsächlich geteilte Fahrten an der Gesamtbeförderung ausmachen. Die einzig genannte Zahl: Monatlich nutzen bundesweit 300.000 Personen CleverShuttle.
In Kiel fährt man jetzt täglich von 15 bis 0 Uhr, freitags und samstags von 14 bis 2 Uhr. Ganz sicher ist der Verfügungszeitraum nicht zufällig. Clever-Shuttle wird seine eigenen Daten ordentlich ausgewertet haben, vermutlich sind das also die lukrativsten Zeiten. ys
Na dann lesen wir die Kieler Nachrichten eben nicht mehr. Den Fahrgästen raten wir natürlich auch die Zeitung zu wechseln.
Ja, denn natürlich ist es verwerflich der Stadt Kiel endlich Alternativen anzubieten? Warum wird CleverShuttle als solch etwas Negatives in den Augen von Taxivertretern gesehen. Seit Anfang an der Geschichte gibt es neue Ideen. So ist diese endlich eine, von der Studenten und Geringverdiener profitieren. Denn Mal im Ernst, keiner von denen nutzt Taxis. Warum auch!? Die sind teuer, kommen nicht immer und danach braucht man eine neue Hose, da man bei den Fahrstilen um sein Leben bangt.
Da hat aber mal jemand sämtliche Klischees in fünf Zeilen gepackt… Wer solche Vorwürfee macht, sollte sich nicht bei Taxifahrten in die Hose machen, sondern in eben dieser lieber die Eier stecken haben, seinen Echtnamen zu nennen!
Wenn die Fahrer mich nicht als Ware sondern als Mensch und Kunde behandelt hätten, würde ich heute noch Taxi fahren. Und das ständige Hosen waschen ist nicht umweltfreundlich.