Ab Mitte Januar 2022 möchte CleverShuttle nicht mehr direkt am Endkundenmarkt auftreten, sondern stattdessen als Partner für Städte, Landkreise und öffentliche Verkehrsunternehmen.
In einer Pressemitteilung gibt das 2014 gegründete Unternehmen an, seinen elektrischen Ridepooling-Service künftig direkt mit dem ÖPNV verknüpfen zu wollen, um mehr Fahrgäste zu erreichen und mehr zur Mobilitätswende beizutragen. Damit will man Bedienungslücken, die sonst nur mit dem privaten Auto zu bewältigen wären, schließen und Menschen den Zugang zu emissionsfreier Mobilität ermöglichen. „Und dafür arbeiten wir verstärkt mit Partnern aus der Verkehrsbranche zusammen“, erklärt Bruno Ginnuth, Co-Gründer und Geschäftsführer von CleverShuttle.
Neben der strategischen Neuausrichtung hätte auch die anhaltende Corona-Pandemie zur Entscheidung beigetragen. Die Fahrgastzahlen der vergangenen Monate seien bei dem Fahrdienstanbieter, der mehrheitlich der Deutschen Bahn AG gehört, um bis zu 70 Prozent geringer als im Vergleich zu Vorkrisenzeiten. Bereits vor anderthalb Jahren hatte CleverShuttle sich aus mehreren Städten zurückgezogen.
Auch in Zukunft würde CleverShuttle für die Fahrgäste in Leipzig aktiv sein: Als Betreiber des On-Demand-Angebots „Flexa“ wird die DB-Tochter im Auftrag der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) weiterhin im Norden und Südosten der Stadt verkehren. Der per App und Telefon buchbare Quartiersverkehr sei in den MDV-Tarif integriert und bringe Leipziger*innen zu ihren Wunschzielen, zur nächsten Straßenbahn- oder Bushaltestelle sowie zum nächsten Bahnhof. Außerdem würde CleverShuttle seinen bestehenden Betriebssitz in Leipzig zu einem Regional-Hub ausbauen. Von dort aus möchte das Unternehmen zukünftig ÖPNV-integrierte On-Demand-Verkehre in Ostdeutschland steuern.
CleverShuttle beschäftigt nach eigenen Angaben rund 170 Mitarbeitende am Standort Leipzig, die frühzeitig über die Neuausrichtung des Standortes informiert gewesen seien. Für die betroffenen Fahrer*innen suche CleverShuttle gemeinsam mit der DB und weiteren lokalen Partnerunternehmen nach Lösungen. Einen Teil von ihnen könne CleverShuttle in seinen ÖPNV-integrierten „Flexa“-Shuttleservice übernehmen. CleverShuttle-Kund*innen würden in den nächsten Wochen über den genauen Zeitpunkt der Einstellung des Fahrbetriebs informiert. hs
Beitragsfoto: Kennzeichen aus Berlin, Foto aus der Goethestraße in Leipzig – CleverShuttle mit Fünfsitzer. Foto: Axel Rühle