Der Fahrten-Sharing-Anbieter CleverShuttle will in weitere Großstädte expandieren. Kritik am Finanzierungsmodell kommt aus der Taxibranche.
CleverShuttle bietet den Fahrservice per App bislang nur in den Großstädten Berlin, München und Leipzig an. Jetzt sollen Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und Dresden folgen. Einer der CleverShuttle-Gründer, Bruno Ginnuth, erklärt in einem Bericht des MDR: „Wir sind momentan etwa 50 Prozent günstiger als ein herkömmliches Taxi und das zum Festpreis. Das heißt, bei uns steht der Preis schon vor Fahrtantritt fest. Man definiert Start und Ziel und anhand dieser Strecke können wir schon sagen, was die Fahrt kosten wird.“ Dafür muss man als Fahrgast aber auch in Kauf nehmen, sich die Rückbank mit anderen Fahrgästen, die auf der Strecke zu- und aussteigen, zu teilen. Kleinere Umwege muss man mit einkalkulieren. In CleverShuttle hat jüngst die Deutsche Bahn investiert. Kunden sollen künftig günstig und schnell vom Bahnhof nach Hause gebracht werden.
Von dieser Expansionsentwicklung ist die Taxibranche natürlich wenig begeistert. Hans-Jürgen Zetzsche, der Vorstand im Landesverband Sächsischer Taxi- und Mietwagenunternehmen, klagt in einem Interview mit dem MDR: „Natürlich nehmen sie uns Fahrgäste weg, das ist gar keine Frage. Der Hauptgrund ist ganz einfach tatsächlich der Preis. Der Preisvorteil, der aber nur dadurch entsteht, dass die Deutsche Bahn im Grunde ja sogar von Steuermitteln das Prinzip CleverShuttle subventioniert.“ Der Wettbewerb sei laut Zetzsche, alles andere als fair. Während Taxibetriebe sich die Tarife genehmigen lassen müssen, wird CleverShuttle einfach als Mietwagen eingestuft. Damit fährt CleverShuttle mit Sondergenehmigung und ist frei in der Preisgestaltung.
Zetzsche bekräftigt, dass auch die Taxibranche einen Plan B in der Hand hat: „Nichtsdestotrotz will das Taxigewerbe dieses Sharingmodell genauso anbieten. Da steht der Tarif noch so ein bisschen dazwischen und wir haben die entsprechende Software-Lösung für unsere Zentrale zum Beispiel noch nicht. Aber wir bitten unser Softwarehaus, uns das möglichst schnell zu Verfügung zu stellen.“ nu
Foto: CleverShuttle
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