Die Privat-Initiativen CleverShuttle und Berlkönig bieten derzeit gesponserte bzw. kostenlose Fahrten für Ärzte und andere lebenswichtige Helfer der Coronakrise an. Das sind versteckte und unnütze Staatssubventionen. Die Politik muss das schleunigst stoppen und stattdessen das Taxigewerbe mit diesen Aufgaben beauftragen.
Als der Berlkönig gestern verkündete, seine Sharing-Flotte einer neuen Bestimmung zuzuführen, indem man ab sofort kostenlos Ärzte, Pflegepersonal etc. befördert, hat die Berliner Taxibranche das völlig zu Recht scharf kritisiert.
Ja, die aktuellen Helden der Nation vom Arzt über den Polizisten bis hin zu den wissenschaftlichen Forschern für einen Impfstoff sollen aktuell nicht Bus und Bahn nutzen, sondern in hygienisch sauberen Fahrzeugen einzeln befördert werden. Aber das darf bitteschön nicht von Privatinitiativen durchgeführt werden, denn bezahlen werden diese Fahrten nicht diese Unternehmen, sondern – zeitverzögert – der Staat, und zwar in Form der üblichen ÖPNV-Subventionen bzw. auch in Form der Soforthilfen, die man nicht nur den Kleinunternehmern, sondern auch den Großkonzernen gewährt. Unter anderem auch Daimler (ViaVan/Berlkönig), Volkswagen (Moia) oder der deutschen Bahn, dem größten Anteilseigner an CleverShuttle. Wenn also diese Anbieter jetzt mit kostenlosen Fahrten die große Charity-Keule schwingen, ist das eine Verhöhnung des Taxigewerbes und eine Blendung des Verbrauchers.
Nur zur Erinnerung: Die Forderungen des Bundesverbands Taxi und einiger Taxi-Landesverbände liegen seit zwei Wochen bei der Politik auf dem Schreibtisch:
- Einstufung des Taxis als systemrelevant (damit hätte man beispielsweise leichteren Zugriff auf Hygienematerial)
- Übernahme von 50 Prozent der Taxikosten für Inhaber von Monatskarten des ÖPNV
- Staatlich bezahlte Taxifahrten zur Arbeitsstelle für Beschäftigte systemrelevanter Berufsgruppen
Jeder weitere Tag, an dem diese Vorschläge unbearbeitet auf dem Tisch der Politik liegen, ist auch ein verlorener Tag bei der Eindämmung des Virus. Und es ist wie ein Faustschlag ins Gesicht eines jeden Taxifahrers, der sich und seine Gesundheit weiterhin täglich opfert – damit neben den Ärzten auch noch jeder Bürger befördert werden kann, der aus welchen Gründen auch immer mobil sein muss und dabei nahezu nichts mehr verdient, wenn man nun zulässt, dass Berlkönige und CleverShuttles den rettenden Engel spielen dürfen.
Um eines ganz klar zu sagen: Berlkönig, Moia und CleverShuttle haben aktuell auf der Straße nichts zu suchen. Es sind Privatinitiativen. Für die öffentliche Daseinsvorsorge im Bereich der Mobilität ist neben dem ÖPNV ausschließlich das Taxi vorgesehen. jh
Grafik: Taxi Times
In Hessen sind die Taxifahrer_innen als systemrelevant eingestuft.
Was hier einwandfrei in Berlin auf der Hand liegt das hier jemand zu Gunsten eines sogenannten Versuchsprojektes ( Namens“ Berlkönig“ das vor kurzer Zeit seine Dienste wegen Unwirtschaftlichkeit noch einstellen wollte ) und illegalen Drittanbietern Namens „Uber und „Free Now“ seine Politischen und wie ich mal vermute zukünftigen Wirtschaftlichen Interessen auf Teufel komm raus durchsetzen will. „Der Fisch stinkt immer vom Kopf“ Und dieser jemand sitzt ganz oben in der Berliner Politik und zieht die Strippen um wie auch in den vergangenen Monaten jede und ich meine jede „Illegal ist doch scheiss….“ Option zu nutzen um das Taxi Gewerbe in Berlin und anderswo mit geballter Macht zu ruinieren. Und ich unterstelle hier mittlerweile Korruption im höchsten Ausmaß! Ich frage mich ernsthaft wann hier in Berlin endlich mal jemand aufsteht und diesem Treiben endgültig ein Ende setzt. Hier wird geschoben, gelogen, betrogen das sich die Balken biegen und mit der Existenz von zigzehntausend Menschen gespielt.
Es ist einfach ein Himmelschreiender Skandal!
Zu F.Hahn
Ja das stimmt ganz genau so aber das war schon immer so und wird sich nie ändern weil es so gewollt ist…………..
Wie erklärt Mercedes den Arbeitern in den Werken, die jetzt still stehen und wo Massenentlassungen drohen, dass man die staatlichen Hilfen für die Corona-Krise dafür verschwendet, kostenlos Personen mit einem Dienst zu befördern, der schon vor der Corona-Krise nicht eigenwirtschaftlich bestehen konnte?
Das ist Korruption bis in die höchsten Ämter.. Anders kann man die Ignoranz der Behörden gegenüber bestehenden Gesetzen nicht mehr erklären.
Sollte das Taxigewerbe diese noch nie da gewesenen Krisen überleben, muss sich jeder Unternehmer ernsthaft die Frage stellen, bei welchem Autobauer er in Zukunft seine Fahrzeuge bestellt.