Der im Frühjahr neu gewählte Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg hat sich in einem Brief bei den Nürnberger Taxifahrerinnen und – Fahrern für deren Einsatz während der Corona-Pandemie bedankt.
„Sie haben gerade in der Hochphase der Pandemie an 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche unter höchsten persönlichen Einsatz die Mobilität der Stadt sichergestellt. Dafür zolle ich Ihnen im Namen der Stadt Nürnberg und ganz persönlich höchsten Respekt.“ Mit diesen Worten aus einem Brief an die Nürnberger Taxizentrale bedankt sich Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König bei einer Berufsgruppe, die nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit stand, wie beispielsweise Mediziner oder Mitarbeiter des Einzelhandels oder ÖPNV. Diese hätten während der letzten Monate berechtigterweise viel Aufmerksamkeit und Dank erfahren.
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Foto: Christine Dierenbach
Christian Linz, Vorstand der Taxi Nürnberg eG, freut sich gegenüber Taxi Times über die politische Anerkennung. Taxifahrer hätten gerade zu Beginn der Pandemie eine „starke, aber leider nicht ausreichend beachtete Leistung erbracht. „Es ist ja so, dass der Taxi-Fahrer während der COVID-Intensivzeit seine Haut 24/7 zu Markte getragen hat, anfangs ohne Mund-Nasen-Bedeckung, ohne Desinfektionsmittel (weil nicht zu bekommen oder hundsteuer), mit zwingender Abstandsunterschreitung (95 cm von vorne links nach hinten rechts) und damals auch ohne Trennschutz. […] Der stille, weil ungewürdigte Held der Corona-Pandemie war und ist der Taxifahrer.“ jh
Anmerkung der Redaktion: Herr Linz hat uns das Schreiben des OB als Reaktion auf den Appel der Taxiunternehmerin Gisela Spitzlei zukommen lassen. Sie hatte alle Ihre Kolleginnen und Kollegen aufgefordert, jeden Tag über die große Leistung zu sprechen, die im Taxigewerbe täglich vollbracht werden und damit zu verhindern, dass eine PBefG-Novelle nach Vorgaben der elf Eckpunkte die Existenz des Branche vernichtet.
Frau Spitzlei habe damit „den Nagel auf den Kopf getroffen“, sagte Linz. „Wie schön, dass es da draußen eine Unternehmerin gibt, die die Zeichen der Zeit erkannt hat und aufsteht und sagt: „nicht mit uns“!
Grandios!
Es wäre schön, den Inhalt dieses Briefes im Wortlaut zu verlinken, damit ihn auch Taxiunternehmen im restlichen Deutschland an die örtlichen OBs schicken könnten, als Denkanstoß.
Hier bei uns in Mainz herrscht seitens der Stadtverwaltung komplette Funkstille, woanders dürfte es genauso sein. Und geklatscht hat auch niemand.
Stattdessen kriegen wir immer mehr „coole“ Verkehrshindernisse präsentiert, neuerdings noch E-Motorroller und einen fast kostenlosen Anruf-Linien-Shuttle der Verkehrsbetriebe, damit es den Taxen nur nicht zu gut geht.
Schicken Sie doch einfach den Link von unserer Meldung. Erfahrungsgemäß sind Politiker immer schnell zu begeistern, wenn Sie merken, dass es positive Medienresonanz bringt.